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Kopffüßler, Paare und Röntgenbild-Übermalungen des Kärntner Malers Rupert Wenzel im Ausstellungsraum „Ewigkeitsgasse“

Rupert Wenzel stellt sich von 19. September bis 8. November mit drei seiner Arbeitszyklen in den Räumlichkeiten des Vereins „welt & co“, im ehemaligen Wohnhaus des Schriftstellers Frederic Morton in Wien 17, dem Wiener Kunstpublikum vor.

Vordergründig scheinen es farbenfrohe Phantasiewesen zu sein, die da im grellbunten Duktus naiver Kinderkunst oder Art Brut spontan dahingemalt wirken. Hinter der Oberfläche findet sich allerdings eine schonungslose Abrechnung mit den Ist-Zuständen der geschwindigkeitsgetriebenen Leistungsgesellschaft, mit der uns der Maler Rupert Wenzel in seinen trocken „Arbeitszyklen“ genannten Bildern konfrontiert.
Die skurrilen Kopffüßler-Figuren symbolisieren, dass der Mensch nur noch auf den Verstand reduziert ist, während die Gefühle weitgehend auf der Strecke bleiben. In einer schnelllebigen Zeit, wo rationales Denken, Gewinnmaximierung, Konsum, Geld und Leistung mehr Bedeutung haben als Emotionen, fordern diese Bilder den Betrachter heraus, „in sich zu gehen“ und der eigenen Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Die Paar-Darstellungen richten einen enthüllend-zynischen Blick auf die Gefühlswelt von (Liebes)Paaren, ebenfalls im Konnex zu gesellschaftlichen Phänomenen.
In den Röntgenbild-Übermalungen wird die Brüchigkeit, das Kranke und Morbide der menschlichen Psyche nachgezeichnet und die beschädigte Seite des Seins als eine Art “danse macabre” durchleuchtet. Auch hier lässt Wenzel seinen Bildern „zwar den Tarnanstrich der Komik, doch darunter brodelt eine Tonfolge aus leisen Schreien, die wie Punk-Rock ein betörendes Gewebe existenzieller Aggressivität erzeugt“ (Michael Kos im Begleittext zum Zyklus „Röntgenbilder“ im Werkkatalog „R. Wenzel. 5 Arbeitszyklen. Auszug 2002-2008).
Rupert Wenzel hat mit dem schönen Schein genauso wenig am Hut wie mit dem
schönen Sein. Er dechiffriert die Auswüchse eines kopfgesteuerten Homo-Faber-Daseins ebenso wie den kommerzialisierten Wellness-Wahnsinn des Luftkurortes Bad Bleiberg als „De-Hommage“ auf seine Kärntner Heimat in der „Post-Haider-Ära“.

Das Ursprüngliche in den Arbeiten Rupert Wenzels, seine kindlich-lebendige Experimentierfreude birgt einen unerschöpflichen Fundus an Bilderwelten abseits des gängigen Kunstbegriffes. Das Große darf klein, das Kleine groß, das Schöne häßlich und das Häßliche schön sein und der Betrachter darf sich auf eine spannende Entdeckungsreise begeben.
Rupert Wenzel wurde 1951 in Bad Bleiberg geboren, studierte 1970-1972 an der
Akademie bildende Künste in Wien und ist seit 1980 freischaffender Künstler mit eigenem Atelier in Bad Bleiberg. Seit 1996 ist er Mitglied des Künstlerhauses Klagenfurt. Teilnahme an diversen Künstlersymposien in Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien; Ausstellungen in Österreich, Frankreich, Italien und Slowenien.

Rupert Wenzel
drei zyklen
Malerei

www.galeriestudio38.at/ewigkeitsgasse

Vernissage mit Musik am Samstag, 19. September 2009, um 19 Uhr
Ausstellung bis 8. November
Öffnungszeiten der Ausstellung Mo-Fr 14-18 Uhr
und auf Anfrage 0699 /11099151

Verein welt&co, Thelemangasse 6, 1170 Wien

ausgesendet von
Ursula Pfeiffer ::kunst.projekte::
0676/515 32 03 office@galeriestudio38.at www.galeriestudio38.at

Kontakt
Alfred Woschitz Verein welt&co 0699 /11099151 awoschitz@gmx.at

www.galeriestudio38.at/presse

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