Lustenau Mit dem Titel „Beautiful Savior“ von James Swearingen eröffneten die über 50 Musikantinnen und Musikanten, die mit ihren Instrumenten den Altarraum vollständig ausfüllten, das Konzert. Mit innig gespielten, zarten Flötentönen wurden die Zuhörer spontan in den Bann der wunderbaren Musik gezogen, die sich zu einem bombastischen Klangkörper steigerte. Kirchenbesucher erkannten in der Melodie das Kirchenlied „Schönster Herr Jesus“. Es erforderte von den Zuhörern geradezu Selbstbeherrschung, am Schluss dieses ersten Stücks nicht zu applaudieren, doch wurde dem ausdrücklichen Wunsch, ausgesprochen vom Hausherrn, Pfarrer Thomas Sauter, natürlich Folge geleistet. Als zweites erklang „Choral, Variationen und Fuge“ des St. Galler Komponisten Paul Huber, ein Werk, das besonders durch seine betont rhythmische Akzentuierung besticht.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Das wunderbare Gedicht von Hermann Hesse, aus dem dieses Zitat stammt, vorgetragen von Simone Grabher, diente als Überleitung zum „Irish Tune from County Derry“ von Percy Aldridge Grainger, einem in Australien geborenen US-amerikanischen Komponisten. Bei dieser bekannten Melodie (Oh Danny Boy), herrlich getragen gespielt vom Orchester des MV Concordia, tat sich das Herz der Zuhörer auf. Eine Melodie voller Schwermut, aber gleichzeitig auch Leichtigkeit vermittelnd.
A Movement for Rosa
Ehe Kapellmeister Josef Eberle den Taktstock für den Höhepunkt des Konzerts erhob, führten Michael Bösch, Magdalena Ott und Simone Grabher anhand einer gespielten Kurzszene die Konzertbesucher in das Geschehen rund um die amerikanische Bürgerrechtsheldin Rosa Parks ein, die 1955 mit ihrer Weigerung, im Bus für einen Weißen Platz zu machen, eine Freiheitsbewegung der Schwarzen in Amerika auslöste und damit in die Geschichte einging.
Die Soli gleich zu Beginn des aufrüttelnden Musikstücks, gespielt von Peter König (Querflöte), Jennifer Sparr (Altsaxophon) und Stefanie Schwendinger (Fagott) ließen das Geschehen vor dem inneren Auge ablaufen, die Steigerung der Instrumente verdeutlichten die Lawine, die damals ausgelöst wurde. Das Bedrohliche, die Schreie der Geplagten, die Lautstärke, die die Kirche erbeben ließ, all das verlangte sowohl dem Orchester als auch dem Zuhörer vieles ab. Mittendrin wie Hammerschläge die Töne am Keyboard, gespielt von Ferenc Röczey. Dann, wie ein tosender Wasserfall, der in einem friedlichen Gewässer endet, fließt die Melodie sanft in harmonischen Akkorden weiter und Hoffnung keimt auf.
Wir teilen Horizonte miteinander
Diese Worte wiederholten sich in einem Text, den Magdalena Ott zum Besten gab, ehe das bekannte „Greensleeves“ von Alfred Reed die aufgewühlten Gemüter wieder beruhigte und zum Abschluss erklang „Elsas Prozession zur Kathedrale“ von Richard Wagner mit den Solisten Tim Gappmeier (Oboe) und Pia Neururer (Klarinette). Noch einmal ließ das Blasmusikorchester mit seinem beeindruckenden Klangkörper die Kirche erbeben.
Begeisterter Applaus der staunenden Konzertgäste forderten eine Zugabe heraus.