Die Hermesvilla ist ein ehemaliger kaiserlichen Jagd- und Wohnsitz, der sich heute im Besitz der Stadt Wien befindet. Der historische Bau, der als Außenstelle des Wien Museums dient, hat beispielsweise undichte Dächer, Schäden an der Fassade und feuchtes Mauerwerk. Mangelhaft ist auch die Sicherung von Bauschäden. Die Erhaltungsmaßnahmen der zuständigen MA 49 wurden von den Prüfern als nicht ausreichend bewertet.
Besonders große Probleme fanden die Kontrolleure bei den Dächern, wo es Schäden und undichte Stellen gibt. Der Dachstuhl war teils von eingedrungenem Regenwasser durchfeuchtet. Das führte auch zu Schäden an den Decken- und Wandmalereien im Inneren. An der Dachdeckung ist es laut Bericht zu Moos- und Flechtenbildung gekommen, an einer Stelle fanden sich bereits losgelöste Schindeln. Im Anschlussbereich einer Dachgaube an das Mansardendach schlug sogar ein kleiner Nadelbaum Wurzeln, wie die Prüfer mittels Foto dokumentierten. Das Gehölz wurde laut MA 49 mittlerweile entfernt. Die Entwässerung am Dach ist mangelhaft.
Schäden auch an Fassaden der Hermesvilla
Schäden zeigen sich auch an den Fassaden. So weisen etwa Steinelemente Risse und Abplatzungen auf. Doch nicht nur die: Sogar die Substanz bedrohende Schäden stellten die Prüfer bei den Loggien und Laubengängen fest. Korrosion hat die Eisenträger zerfressen, die Balkone wären eigentlich nicht mehr betretbar. Weiters stieß das Kontrollamt auf unzureichende Sicherung von Bauschäden – so zum Beispiel beim Balkon am Mittelrisalit der Fassade.
Insgesamt empfahlen die Prüfer “in Anbetracht des besonderen kulturhistorischen Wertes des Gebäudes” eine zeitnahe Sanierung. Dabei sollten auch die Deckenkonstruktionen im Inneren auf durch Feuchtigkeit verursachte Baugebrechen und deren Einfluss auf die Standfestigkeit untersucht werden. Die MA49 wird jetzt eine Sanierung der Hermesvilla prüfen. (APA)