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"Konsument"-Test: Schadstoffe in Lebkuchen

Lebkuchen gehört wie Kekse oder Christstollen untrennbar zur Weihnachtszeit. Doch wie unbeschwert kann man diesen angesichts möglicher Schadstoffe genießen? Sowohl Cumarin als auch Acrylamid sind in den Weihnachtsleckereien enthalten.

Wie hoch die Schadstoffwerte sind, hat “Konsument” bei 20 Lebkuchen untersucht. Der Cumarin-Gehalt ist bei nahezu allen Produkten sehr niedrig. Beim Acrylamidgehalt überschreiten drei Lebkuchenprodukte den deutschen Signalwert jedoch deutlich.

Lebkuchen kann sehr hohe Mengen an Acrylamid enthalten. Da Acrylamid im Tierversuch krebserregend und erbgutverändernd ist, aber wegen fehlender Daten noch kein Grenzwert festgelegt werden konnte, ist es ratsam, so wenig wie möglich davon zu sich zu nehmen. In Deutschland bietet ein Signalwert Orientierung. Insgesamt brachte die Untersuchung auf Acrylamid großteils erfreuliche Ergebnisse. Drei Produkte im Test überschreiten jedoch den Signalwert von 1.000 Mikrogramm pro Kilogramm. Auch eine große Schwankungsbreite wurde dabei deutlich: Das am stärksten belastete Produkt (Manner Knöpfe) enthält 43 Mal so viel Acrylamid wie das am geringsten belastete Erzeugnis (Weiss Gefüllte Herzen).

Erfreuliche Ergebnisse gibt es beim Cumaringehalt. Bei fast allen Lebkuchen im Test fällt dieser sehr niedrig aus und gibt keinen Anlass zu Kritik. Das potenziell leberschädigende Cumarin ist in Zimt enthalten, das zum Würzen von Lebkuchen verwendet wird.

Ein Blick auf die Packungsaufschriften zeigt: Die Bezeichnung “Diätlinie” sagt nichts über den Kaloriengehalt eines Produktes aus. Der Weiss Diätlinie Lebkuchen liefert mehr Kalorien als der herkömmliche Weiss Lebkuchen. “Wer auf sein Gewicht achten will, liest daher lieber die Nährwertangaben genau”, rät “Konsument”-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck.

Große Schwankungsbreiten gibt es auch beim Preis: 100 Gramm Lebkuchen sind um 0,30 Euro (Burg Schokolade-Lebkuchen) bis 1,03 Euro (Milka Lebkuchen Sterne) bzw. 1,15 Euro (Weiss Diätlinie Oblaten-Lebkuchen) zu haben. Geschmacklich konnten sowohl teure als auch preiswerte Lebkuchen überzeugen.

Der oberösterreichische Lebkuchen-Hersteller Kastner zeigt sich am Mittwoch in einer Aussendung “äußerst verwundert” über den vom VKI im Magazin “Konsument” veröffentlichten Test. Die Tester hätten “keine wissenschaftlich fundierten Kriterien zur Beurteilung von heimischen Produkten herangezogen” und auf eine Produktkategorie angewendet, die nur saisonal und in sehr begrenzter Mengen von den Konsumenten genossen werde. In Österreich werde pro Jahr Lebkuchen im Wert von 15 Millionen Euro verkauft, das entspräche einer jährlichen Menge von 300 Gramm Lebkuchen pro Kopf.

“Für uns ist dieser “Test” ein PR-Gag des VKI – ein Sturm im Wasserglas in der Vorweihnachtszeit”, so Franz Weglehner, Geschäftsführer von Kastner Lebkuchen. Das Unternehmen besteht seit 1559. Acrylamid entstehe beim Backen, Braten und Frittieren von stärkehaltigen Lebensmitteln – auch im eigenen Haushalt. “Eigentlich müsste der VKI auch gegen das beliebte Keks-Backen zu Hause auf die Barrikaden steigen” so Weglehner.

Weitere Informationen: www.konsument.at

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