Konkurs von "Sun Contracting": Festnahmen in Oberösterreich
Das Firmengeflecht ist schon länger mit Betrugsvorwürfen konfrontiert, die WKStA ermittelt mittlerweile gegen 27 Beschuldigte, informierte die Sprecherin weiter. Die drei "mutmaßlichen Drahtzieher" stehen im Verdacht, ihre "Befugnis als faktische Machthaber bzw. als Mitglied des Verwaltungsrates und Zeichnungsberechtigter auf Geschäftskonten über das Vermögen der Sun Contracting AG zu verfügen, wissentlich missbraucht zu haben, indem sie Geschäftsanteile an der GW Energie Holding GmbH im September 2018 um sechs Millionen Euro kauften", hieß es im Zeitungsbericht.
Insgesamt soll das Firmengeflecht, das bewusst "als eines der größten Solarunternehmen Europas" beworben wurde, 150 Millionen Euro an Kundengeldern eingenommen und davon jene sechs Millionen Euro abgezweigt haben. "Zusätzlich wurden Provisionen in Höhe von 50 Millionen Euro für den Vertrieb ausbezahlt, u. a. an die Geschäftsvermittler der Green Finance Broker AG, der zentralen Vertriebspartnerin der Sun Contracting AG", zitierte der Kurier aus der Festnahmeanordnung.
Schwerer Betrug, Untreue, betrügerische Krida und Bilanzfälschung
Die Vorwürfe gegen das Trio "umfassen unter anderem schweren Betrug, Untreue, betrügerische Krida und Bilanzfälschung. Die Schadenshöhe ist Gegenstand von Ermittlungen, derzeit wird von einem Schaden von über 20 Millionen Euro ausgegangen", teilte die WKStA mit.
Über die fünf Linzer Gesellschaften der Sun-Contracting-Gruppe war am 1. November am Landesgericht Linz das Konkursverfahren eröffnet worden.
(APA)