Konkurrenzkampf und mangelnde Leistbarkeit: So nimmt Österreich den Immo-Markt wahr

Der österreichische Immobilienmarkt nimmt wieder Fahrt auf. Immer mehr Menschen möchten sich
räumlich verändern – darunter viele, die ihren Wunsch nach Eigentum nun realisieren wollen. Doch
wie wird der Markt aktuell wahrgenommen? Eine repräsentative TQS-Umfrage im Auftrag von s
REAL zeigt: Mietinteressierte haben deutlich größere Schwierigkeiten bei der Objektsuche als
Kaufinteressierte.

Große Konkurrenz in beliebten Lagen

70 Prozent der Mietinteressierten nennen den starken Wettbewerb als große Herausforderung: Auf
ein Objekt gibt es zahlreiche Anfragen – damit gehen viele leer aus. Das Gefühl einer hohen Konkurrenz
wird besonders in Wien und Tirol wahrgenommen.

„Vor allem kleine, leistbare Mietwohnungen in Ballungszentren sind stark nachgefragt“, erklärt s REAL
Prokurist Nino Lutz. „Fairness bei der Vergabe ist uns ein besonderes Anliegen. Daher arbeiten wir mit
klaren, transparenten Prozessen und sorgen dafür, dass alle Interessierten die Chance haben, in den
Auswahlprozess einzutreten. Wir vermeiden dabei Massenbesichtigungen. Bei den Einzelbesichtigungen machen wir die Interessent:innen aber darauf aufmerksam, dass die Wohnung rasch vergeben sein kann.“

Fast zwei Drittel der Mietenden unzufrieden mit aktuellem Angebot

Neben dem Wettbewerb spielen auch die individuellen Vorstellungen eine Rolle: 61 Prozent der
Mietinteressierten und knapp 49 Prozent jener, die kaufen wollen, geben an, dass das aktuelle
Angebot ihre Wohnwünsche nicht ausreichend erfüllt.

Prokurist Lutz weiß: „Gerade Familien haben es oft schwer, in Städten Mietwohnungen mit ausreichender Zimmeranzahl zu finden. Außenflächen sind zudem wichtiger geworden. Gleichzeitig ist das Angebot im Kaufbereich aktuell attraktiv. Besonders in Regionen wie Niederösterreich und dem südlichen Burgenland gibt es spannende Häuser der 1970er- und 1980er-Jahre – ein Generationenwechsel eröffnet hier Chancen für junge Käufer:innen.“

Leistbarkeit als Knackpunkt für Immobilieninteressierte

89 Prozent der Mietinteressierten und 84,5 Prozent der Kaufinteressierten sehen die Leistbarkeit als
größte Herausforderung. Besonders stark ist diese Einschätzung in Salzburg, Kärnten und Vorarlberg.
Nach leichten Preisrückgängen verzeichnete der österreichische Markt 2025 wieder einen aufkommenden Aufwärtstrend, gleichzeitig sorgen sinkende Zinsen für bessere Finanzierungsbedingungen.

Daher betont Martina Hirsch, Geschäftsführerin von s REAL, den Kauf nicht auszuschließen: „Wer über Eigentum nachdenkt, sollte seine Möglichkeiten nicht vorschnell verwerfen und eine Finanzierungsberatung in Anspruch nehmen. Wenn die persönliche Situation passt, ist jetzt ein guter Zeitpunkt zu handeln: Gute Angebote und eine noch gedämpfte Preisentwicklung bieten Chancen.“

Eigentum weiterhin hoch im Kurs - doch für wen?

Denn der Wunsch nach Eigentum ist in Österreich nach wie vor hoch. Die Wohnstudie 2025 von
INTEGRAL im Auftrag von s REAL sowie Erste Bank und Sparkasse zeigte: 77 Prozent würden lieber
Kreditraten als Miete zahlen, damit ihnen das Zuhause nach Abzahlung gehört. Neun von zehn sehen
Immobilien dementsprechend als wertbeständige Anlage für die Zukunft und acht von zehn stimmen
der Aussage zu, dass sie eine Sorge weniger haben, wenn die Immobilie einmal abbezahlt ist.

Allerdings sind 81 Prozent der Ansicht, dass sich nur Besserverdienende Eigentum leisten können, und
73 Prozent geben an, dass die notwendige Verschuldung sie abschreckt. „Es geht darum, sich frühzeitig
mit den eigenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen und zu planen“, rät Hirsch. „Dann ist ein Ausstieg
aus der Miete – vielleicht nicht sofort, aber in einigen Jahren – realistisch. Deshalb ist eine frühzeitige
Beratung zu empfehlen.“

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(Red)