Schon beim Auftauchen der ersten Ideen hat Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) abgewunken und das Projekt als “nicht bewilligungsfähig” bezeichnet. Doch der hat laut Czernin beim Vorhaben überhaupt nichts mitzuplaudern. Denn die Bergstation soll ausgerechnet auf dem einzigen winzigen Eck des Gipfelplateaus stehen, das auf dem Gebiet der Gemeinde Koppl und nicht der Stadt Salzburg liegt. Und für Koppls Bürgermeister Rupert Reischl (ÖVP) kann das Seilbahnprojekt gar nicht rasch genug gehen, plant doch der Verbund ungefähr in diesem Bereich die Trasse für die 380-kV-Leitung, auch wenn der Ortschef am Dienstag bei der Projektpräsentation keinen Zusammenhang sehen wollte.
Grundsätzlich dürfte der Bedarf für eine Seilbahn sicher gegeben sein: Bei Schönwetter oder auch bei Nebel unten in der Stadt wälzt sich permanent eine einzige Blechkolonne die Straße zum Gipfel empor, die Parkplatzsuche gestaltet sich oft schwieriger als in der Innenstadt. Czernin sprach sich daher – wenig überraschend – für eine Sperre der Straße aus – eine Forderung, die von den Grünen immer wieder kommt. Außerdem gebe es die Seilbahn-Tickets im Vergleich zu anderen Bahnen zum “Sozialtarif” (Zitat Czernin): 9,90 Euro für Bus-Shuttle, Berg- und Talfahrt, wenn man via Internet eine eigene Card bestellt.
Talstation in Guggenthal geplant
Die Talstation soll im Koppler Ortsteil Guggenthal bei der denkmalgeschützten Brauerei errichtet werden, wo der Geschäftsmann eine Revitalisierung des alten Guts samt Braugasthof plant. Die gesamte Seilbahntrasse verläuft auf Koppler Boden, Grundeigentümer ist zu einem Drittel der Investor selbst, der Rest gehört den Bundesforsten, mit denen er bereits Vorvereinbarungen getroffen habe. Zehn Millionen Euro soll die Errichtung der Bahn kosten, bis Ende 2011 will der Wiener alle Bewilligungen haben und sie Mitte 2012 in Betrieb nehmen. Um weitere 2,5 Mio. werden noch sieben Busse angeschafft – angeblich die ersten Elektro-Busse in Österreich -, mit denen die “Gipfelstürmer” aus der Stadt nach Guggenthal transportiert werden.
Die Bergstation wird auch gastronomische Einrichtungen beinhalten. Gerne würde Hubert Czernin dann auch noch das Plateau umgestalten, weil das einer Mehrheit der Salzburger nicht gefalle und er selbst auch noch “gastronomischen Handlungsbedarf” ortet. Allerdings hat das die Stadt Salzburg gepachtet. Und von einem ersten Gespräch mit Bürgermeister Schaden kann der Seilbahnunternehmer in spe derzeit nur berichten, dass es stattfand.