Das geplante Komethochhaus in Meidling wird nun von der UNESCO unter die Lupe genommen. Die Prüfung wird ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) durchführen und Mitte März zwei unabhängige StadtplanerInnen nach Wien entsenden, die sich die Komet-Gründe im Hinblick auf ein 80m-Hochhaus und dessen Verträglichkeit zum Welterbe Schloss Schönbrunn genau ansehen werden. ICOMOS beteiligt sich als Beraterin und Gutachterin an der Arbeit des Welterbe-Komitees und an der Erfüllung der UNESCO-Konvention zum Welterbe.
Vor wenigen Tagen wurde die Bürgerinitiative gegen das Komethochhaus in das Büro von Planungsstadtrat Schicker eingeladen. Dort wurde den Mitgliedern der Bürgerninitiative ein überarbeitetes Projekt mit einer Turmhöhe von 80 Meter (bisher 120 Meter) präsentiert. Der Architekt des Komet-Projekts, P.Podsedensek, hat nicht nur den von ihm selbst mit ausgeschriebenen Wettbewerb zu den Komet-Gründen gewonnen, er hat in seinen neuen Plänen auch ein Konferenz- und Seminarzentrum für die Architektenkammer, deren Vorsitzender des Wettbewerbsausschusses er ist, mit eingeplant.
Schon im Jahr 2000 hatte Arch. Podsedensek, ein Hochhausprojekt für die Fiat-Gründe, in direkter Nachbarschaft zum Weltkulturerbe Schönbrunn konzipiert, welches letztendlich durch eine, die Entwicklung mit Besorgnis betrachtende, Stellungnahme von ICOMOS aus Paris beendet wurde. Architekt P.Podsedensek war seit 2003 einer der Geschäftsführer der Komet-Betreiber-Holding, die den Planungs-Wettbewerb ausgeschrieben hat. Eine beratende Funktion in dieser Holding übt übrigens der ehemalige österreichische Innenminister und jetzige Bürgermeister von Purkersdorf, Karl Schlögl aus.
Das Büro von Planungsstadtrat Schicker hat der Bürgerinitiative Komet-Gründe zugesagt, dass, sollte ICOMOS Bedenken erheben, die Betreiber das berücksichtigen und allenfalls von dem Komet-Projekt zurücktreten werden.
Die Sprecherin der Bürgerinitiative, Erika Mottl, erklärt dazu: Wir erwarten dass die Stadtregierung die Interessen der Bürger und der Stadt wahrnimmt und sich an die Vorgaben des Stadtentwicklungsplanes STEP 2005 hält, der eine einheitliche, harmonische Bauhöhe im Wiental vorsieht . Es kann nicht sein, dass die Profitinteressen von Immobilienspekulanten das entscheidende Argument in Wien sind und nach deren Wünschen gewidmet wird.