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Kombinierer Gruber trägt Hoffnungen von WM-Großschanze

Auch Gruber hofft auf Medaillen
Auch Gruber hofft auf Medaillen
Österreichs Nordische haben in Falun noch vier Chancen, die ersten Weltmeisterschaften ohne Goldmedaille seit 1997 zu verhindern. Am Donnerstag treten Skispringer und Kombinierer zunächst in ihren Einzelbewerben von der Großschanze an. Für Vize-Weltmeister Bernhard Gruber und Co. geht es einmal mehr auch um den ersten Einzel-WM-Titel für den ÖSV in der Kombination.


Cheftrainer Christoph Eugen schickt neben Gruber, dem Olympia-Dritten von 2010, auch Lukas Klapfer, Sepp Schneider und Christoph Bieler ins Rennen. Wilhelm Denifl und Philipp Orter müssen nach ihren Einzeleinsätze von der kleinen Schanze diesmal zuschauen. “Wenn sie im Springen so eine Leistung wie im Training zeigen, dann gibt das eine gute Ausgangsposition”, meinte Eugen im Hinblick auf die Entscheidung im 10-km-Langlauf.

Die besten Chancen auf Edelmetall hat wohl Gruber. “Ich komme ganz gut ins Fliegen, irgendwie kitzle ich die paar fehlenden Meter auch noch raus”, meinte der Salzburger mit Blick auf den Rückstand auf die Besten im einzigen Training. Denn die Einheit am Mittwoch fiel dem zu starken Wind zum Opfer.

Der 32-Jährige hat schöne Erfolge bei Großereignissen vorzuweisen, das Wort Medaille nahm er aber nicht in den Mund. “Es gibt mindestens zehn Anwärter auf Edelmetall, das macht’s nicht leichter”, sagte Gruber.

Als Sieger im Weltcup im Val di Fiemme und nach vier weiteren Podestplätzen im WM-Winter zählt er freilich auch zu diesem Kreis. “Ein guter Sprung ist enorm wichtig, dann ist ein taktisches Laufen möglich”, weiß der Gasteiner. Denn klappt es auf der Schanze nicht optimal, muss viel Kraft in eine Aufholjagd investiert werden.

Christoph Bieler bekommt bei seinen siebenten Titelkämpfen den erhofften Einsatz von der Großschanze. Nach den kurz vor Weihnachten erlittenen Brüchen von fünf Rippen und drei Wirbelquerfortsätzen war seine Nominierung in Frage gestanden. Bestweiten im Training haben den 37-Jährigen bestärkt.

“Mit wirklich guter Leistung kann ich das Springen gewinnen und einen Vorsprung mitnehmen”, meinte der Tiroler vor seinem ersten Einsatz in Schweden. “Es ist immer angenehm, vorneweg zu laufen und zumindest eine gewisse Zeit an einer Medaille zu schnuppern.”

Wie stark er aktuell im Wettkampf in der Loipe sei, müsse sich erst zeigen. “Es wird auch für mich eine Überraschung sein, wie ich mich weiterentwickelt habe im Laufen”, betonte Bieler, der um den Jahreswechsel eine zweiwöchige Pause einlegen musste.

Für Coach Eugen ist die Topform Bielers doppelt bedeutsam. “Er bringt Ruhe rein und kann auf der Schanze vorlegen, das ist wichtig für das Team. Und er hilft, dass der Anlauf so kurz bemessen wird, damit nicht über die Hillsize (132 m, Anm.) gesprungen wird”, erläuterte der Steirer. Bisher hätte die Jury die Anlauflänge stets gut gewählt.

Bieler hofft wie seine Kollegen auf weiterhin milde Temperaturen und einen Vorteil durch vorzügliche Präparierung der Ski bei schwierigen Bedingungen. Dies hatte Lukas Klapfer bei seiner zweitbesten Laufzeit im Normalschanzen-Bewerb beflügelt.

“Die Runde gefällt mir und je feuchter es ist, desto besser für meine Ski”, sagte der Team-Olympia-Dritte von 2014. Für ihn wird viel vom Springen abhängen, die große Schanze liegt ihm immerhin viel besser als die unrhythmische kleine. Nach einem 124-m-Trainingssprung am Dienstag war Klapfer zufrieden, für Mittwoch hätte er gar keinen Sprung mehr eingeplant gehabt.

Schneider erhielt den Vorzug vor Denifl und Orter und kommt zu seinem Einzel-WM-Debüt. Der 23-Jährige, der sich auch durch drei Kreuzbandrisse (zuletzt 2013) nicht bremsen ließ, bezeichnete sich als Wettkampftyp. Nur am Start zu sein, sei ihm zu wenig, sagte der Bregenzerwälder in Falun. “Ich bin mit vollem Herzblut dabei, bei einer WM muss man alles versuchen.”

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