Kocher: "Sparprogramm gleich nach Krise kritisch"

Was man genau brauche, könne man seriöserweise noch nicht sagen. Aber alle Experten hätten gesagt, "ein großes Sparprogramm oder Steuererhöhungen gleich nach der Krise wären sehr kritisch für die konjunkturelle Entwicklung", so Kocher in den OÖN (Donnerstag).
Rasche Erholung von Tourismus erwartet
Teile des Tourismus könnten sich nach Ende der Gesundheitskrise relativ rasch erholen. "Gerade im Ferientourismus kann eine Rückkehr zur alten Stärke vor der Krise sehr rasch passieren. Wir haben es im Sommer gesehen, wie schnell eine Erholung geht."
Er sei sehr optimistisch, "wenn die Gesundheitskrise vorbei ist, werden sich auch Teile des Tourismus erholen. Kommt Europa gleichmäßig aus der Krise, ist Österreich rasch in einer besseren Lage." Am Arbeitsmarkt ergebe es wenig Sinn, dass Leute aus Bereichen umgeschult werden, "die in einem halben Jahr wieder gut funktionieren".
Kocher gegen generelle Arbeitszeitverkürzungen
Zum Stand der Gespräche über die Änderung von Zumutbarkeitsregeln sagte Kocher im "Kurier" (Donnerstagausgabe): "Jetzt, in der Pandemie, ist nicht der richtige Zeitpunkt, um über Zumutbarkeitsregeln oder Entgelthöhen zu sprechen. Jetzt muss der Fokus auf der Eindämmung der Arbeitslosen- und Kurzarbeitszahlen liegen. Erst dann kann und muss man über Reformen sprechen, und das ohne Scheuklappen."
Von generellen Arbeitszeitverkürzungen halte er nichts, bekräftige der Arbeitsminister. "Wenn sich Kollektivvertragspartner auf Adaptierungen bei der Arbeitszeit einigen, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen."
Bei Start aus Corona-Krise von anderen Staaten lernen
Zum Thema, ob man ein größeres Paket brauche, um nicht beim Start aus der Krise rasch in Rückstand zu geraten, meinte er in den "OÖN", man solle ansehen wie das andere Staaten in Europa machen und davon lernen. Niemand habe die Sicherheit wie man aus der Krise perfekt rauskomme.
"Länder mit niedrigeren Infektionszahlen tun sich auch wirtschaftlich leichter." Der entscheidende Schlüssel sei, die Infektionszahlen im Griff zu behalten. Um aus der Krise herauszukommen, gehe es darum, wieder ins Wachstum zu kommen, das sei auch für den Arbeitsmarkt entscheidend.
(APA/Red)