Bei den Knochen, die im Keller unter einem Kohlehaufen gebunkert waren, handelt es sich nach dem derzeitigen Erkenntnisstand vermutlich um Studienobjekte. Das sagte der Leiter der Kriminalaußenstelle Mitte, Oberstleutnant Thomas Stecher, am Mittwoch. “Wir schließen Fremdverschulden vorläufig aus”, erklärte der Kriminalist.
50 Jahre aufbewahrt
Die zwei Schädelfragmente, der Unterschenkel- und die beiden Oberschenkelknochen, die unter einem Kohlehaufen entdeckt wurden, seien 30, möglicherweise auch schon 50 Jahre dort gelegen, sagte Stecher der APA. Da die 2002 verstorbene Vormieterin der Wohnung, zu der der Keller gehörte, einen HNO-Arzt unter den Angehörigen hatte, und mit einem Studienrat verheiratet war, liege die Vermutung nahe, dass die Knochen einst zu Studienzwecken verwendet worden seien. “Alle diese Personen sind bereits tot”, so Stecher.
Die Ermittler wollen nun noch einen Experten befragen, um herauszufinden, wie alt das Zeitungspapier ist, in welche die Knochen eingewickelt waren. Das Papier ist stark verrottet, die Teile seien nur noch fingernagelgroß, sagte Stecher. Auf den ersten Blick sei nicht annähernd feststellbar, aus welchem Jahr die Zeitschrift – möglicherweise ein Exemplar der Gewerkschaftszeitung “Solidarität” – stammt.
Im Anschluss daran werde man dem Gericht eine Sachverhaltsdarstellung übermitteln, sagte der Kriminalist. Dieses werde dann über allfällige weitere Ermittlungsschritte entscheiden, also auch darüber, ob die Knochen gerichtsmedizinisch untersucht werden.