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Klimt-Villa: Happy End mit Behindertenwerkstatt

Nach jahrelangem Kampf um den Erhalt der Wiener Klimt-Villa scheint nun das Happy End gefunden: Das Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik wird am Areal eine Behindertenwerkstätte errichten.

Die historische Villa selbst soll bis 2010 restauriert und als Kulturzentrum genutzt werden. Dabei soll das letzte Atelier des Jugendstilmalers der Öffentlichkeit zugänglich bleiben, wurde am Freitag bei der Präsentation des Konzepts versichert.

Zunächst starten noch im Herbst die Arbeiten an den beiden Nebengebäuden jüngeren Datums, in denen auf 850 Quadratmetern Behindertenwerkstatt, Freizeit- und Veranstaltungsbereich für Jugendliche und Erwachsene entstehen. Der Verein, bis dato im Bezirk Neubau angesiedelt, benötige aus Platzmangel dringend einen neuen Standort, so Leiterin Elisabeth Rössel-Majdan. Und bei der Suche habe man viel Hilfe erfahren: “Es waren verschiedene Engel tätig an dem Konzept.”

Einer davon war Altbundeskanzler Wolfgang Schüssel (V), der zu dem Termin in seinem Wahlkreis erschienen war. “Irgendeinen russischen Immobilienhai hätten wir schon gefunden”, erinnerte sich Schüssel an die Diskussion um die Klimt-Villa zu seiner Amtszeit als Wirtschaftsminister. Es sei aber um ein fundiertes Konzept gegangen.

Und so übernimmt das Kuratorium das Objekt von der Burghauptmannschaft über einen Fruchtgenussvertrag, nachdem zuletzt im Frühjahr das Belvedere mit Umbauplänen zu dem 5.500 Quadratmeter großen Areal gescheitert war. Dabei wird die Villa restauriert.

“Die tatsächliche Zurückführung des Gebäudes auf das ehemalige Atelier von Gustav Klimt hätte bedeutet, dass man das Gebäude bis auf den Kern niederreißt”, erinnerte Burghauptmann Wolfgang Beer an den Umstand, dass die heutige Villa 1923 dem einstigen Atelier gleichsam übergestülpt wurde. Man habe sich aber gegen diese radikale Maßnahme entschieden und ebenso dagegen, das aus der Nachkriegszeit stammende Walmdach rückzubauen.

Nach der Erstellung einer Nutzungsstudie könnten die Arbeiten an dem Gebäude bereits 2009 starten, wobei eine Eröffnung 2010 denkbar sei, so Beer. Das Atelier soll unter Verwaltung des Kuratoriums der Öffentlichkeit zugänglich sein, wobei hier auch eine Forschungsstätte und eine Verkaufsstelle für Klimt-Souvenirs samt Klimt-Cafe eingeplant sind. Die Räumlichkeiten im Obergeschoß sollen hingegen für Kulturaktivitäten genutzt und auch vermietet werden. Vor dem Bau soll der historische Rosengarten aus Klimts Zeiten wiedererstehen.

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