AA

Klimawandel: Teils dramatische Folgen für Österreich

"Wir haben den Klimawandel schon vollzogen, jetzt wird nur noch die Ver­änderung beschleunigt." Mit diesen drastischen Worten formulierte Georg Erlacher von den Österreichischen Bundesforsten die Aussichten bis zum Jahr 2100.

Im Rahmen einer Studie, die gemeinsam mit dem WWF bei der Universität für Bodenkultur in Wien in Auftrag gegeben wurde, kristallisierten sich weit reichende Konsequenzen für die heimische Naturlandschaft heraus.

Kaum ein wild lebendes Wesen in Österreich bleibt laut der Untersuchung vom Klimawandel verschont. Enormer Klimastress lässt den Bestand der häufigsten Baumart der Alpenrepublik, der Fichte, deutlich schrumpfen, dafür fühlt sich der Borkenkäfer durch die steigenden Temperaturen plötzlich auch in höheren Lagen pudelwohl. Bären halten keinen Winterschlaf mehr, Rotwild findet mangels Eis- und Schneedecke genügend Nahrung, was die Verbissschäden erhöht. Kaltwasserfischen wird es zunehmen zu warm, sie „flüchten“ ins Gebirge oder sterben aus.

„Die Kahlflächen werden größer, dadurch steigt auch die Gefahr für Hochwasser, Muren und Lawinen“, zeichnete Erlacher im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien ein düsteres Zukunftsszenario. Auch punkto Trockenheit gibt es keine guten Nachrichten. „So ein trockener Sommer wie etwa 2003 war nur ein Vorgeschmack. Das wird es in Zukunft viel häufiger geben.“ Besonders betroffen vom Klimawandel werde die Fauna und Flora in Niederösterreich (Waldviertel, Weinviertel, südöstliches Alpenvorland) sowie in der Ost- und Südoststeiermark und in Teilen Kärntens sein.

ÖBf und WWF präsentierten daher eine Gegenstrategie, um den Prozess zu stoppen oder zumindest nicht zu beschleunigen. „Wir müssen die Selbstregenerationskraft des Waldes besser nützen, wir müssen Baumarten fördern, die widerstandsfähiger sind, wir müssen Biotope vernetzen und die Flüsse renaturieren“, forderte Erlacher. Für WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger gilt es, „die Notbremse zu ziehen“. „Schon jetzt ist in Österreich die Temperatur um 1,8 Grad gestiegen.“ Bezüglich den Kyoto-Zielen kritisierte Aichberger: „Man nimmt sich viel vor, die Realität sieht aber anders aus.“

  • VIENNA.AT
  • Klima
  • Klimawandel: Teils dramatische Folgen für Österreich
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen