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Klimatologe optimistisch: "Einfach Pech mit mildem Winter"

Vancouver fehlt der Schnee, auch an den beiden weiteren Austragungsorten Cypress und Whistler sind die Temperaturen für die Olympischen Winterspiele und den dazu benötigten Schneefall zu mild. Für den ZAMG-Klimatologen Georg Hohenwarter ist das zwar ein wenig verwunderlich, weil in den Whistler Mountains im Februar durchschnittlich mehr Schnee fällt als etwa in Kitzbühel.

Andererseits sei der Winter immer sehr launisch. “Ein paar Grad Unterschied, die ich im Sommer nicht einmal spüren würde, entscheiden hier zwischen Regen und Schnee”, erklärte er im APA-Gespräch.

Ähnliche “Schneeprobleme” könnten übrigens auch bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi drohen. Die geografische Lage ist jener von Vancouver sehr ähnlich. Die Winter sind schneearm und eher mild. “Sotschi liegt direkt am Meer, die Berge im Hinterland gehen allerdings hoch bis auf 3.000 Meter hinauf”, sah Hohenwarter für die Spiele der nächsten Olympiade nicht allzu schwarz.

Sowohl Sotschi als auch Vancouver liegen unmittelbar am Meer. Tagsüber hat es etwa in der kanadischen Stadt im Februar durchschnittlich um die neun Grad, in der Nacht sinkt das Quecksilber gegen null. Die mittlere Neuschneemenge liegt in dem Monat bei etwa zehn Zentimetern. Das russische Sotschi ist diesen Werten sehr ähnlich, so Hohenwarter.

Im Vergleich dazu liegt die durchschnittliche Neuschneemenge in Wien bei 16 Zentimetern und die Temperatur bei 1,6 Grad. “Würde ich aber Wien zur Olympiastadt machen, würden die Bewerbe auch am Semmering oder in Schladming stattfinden”, meinte der Klimatologe. Von daher seien die Whistler Mountains von der Schneesicherheit gut gewählt. Dort fallen im Februar im Schnitt 57 Zentimeter Neuschnee. “Kitzbühel müsste mit 46 Zentimetern kämpfen, um das zu erreichen”, so der Wetterexperte. Und für die nächsten Tage werde Schnee vorhergesagt, zeigte sich Hohenwarter optimistisch.

Anders verhält es sich aber mit Cypress, dem Austragungsort der Snowboard- und Freestyle-Bewerbe, das nur wenige Kilometer von Vancouver entfernt liegt und bei Warmfronten aufgrund der Nähe zum “Wärmespeicher” Meer gefährdet für schneelose Winter ist. “Nicht jeder Winter ist gleich, die Kanadier hatten einfach Pech, dass sie heuer einen extrem milden Winter hatten”, sah der Klimatologe die Situation noch relativ entspannt.

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