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Klimadaten ausgewertet: So viel heißer sind die Sommer in Bregenz geworden

Auch Bregenz ist von der Klimaerwärmung nicht ausgenommen
Auch Bregenz ist von der Klimaerwärmung nicht ausgenommen ©VOL.AT/Steurer
Die langfristige Temperaturentwicklung in Bregenz zeigt deutlich: Die Sommermonate haben sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten messbar und spürbar erwärmt.

In den vergangenen 150 Jahren hat es in Bregenz erst acht Sommer gegeben, in denen sich die mittlere Temperatur auf mehr als 20 Grad Celsius belief. 2003 war der erste, die übrigen sieben gab es seit 2015.

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Betrachtet man den Temperatur-Mittelwert der Monate Juni, Juli und August von 1961 bis 2024, ergibt sich ein klarer Aufwärtstrend. In den 1960er- und 1970er-Jahren lagen die durchschnittlichen Sommertemperaturen überwiegend unter 18 Grad Celsius. Damals galten Sommer mit Temperaturen über 19 Grad bereits als sehr warm.

Ab den 1990er-Jahren sind dann zunehmend Jahre mit durchschnittlichen Sommertemperaturen über 19 Grad zu beobachten. Dieser Trend verstärkte sich in den 2000er- und 2010er-Jahren nochmals. Besonders markant war der Jahrhundertsommer 2003, der mit einem Durchschnitt von über 22 Grad Celsius als bisher heißester in der Messreihe gilt. Auch die Sommer 2015, 2018, 2019 und 2022 erreichten teils ähnlich hohe Durchschnittswerte.

Durchschnittliche Sommertemperaturen

Die Veränderung ist nicht nur punktuell, sondern systematisch: Während kühle Sommer früher regelmäßig vorkamen, sind sie heute zur Ausnahme geworden. Die wärmsten Jahre der gesamten Messperiode traten überwiegend in den letzten beiden Jahrzehnten auf. Gleichzeitig werden sommerliche Hitzeperioden intensiver und dauern länger an.

Ein Vergleich zwischen dem kühlsten Sommer (1980 mit 16,9 °C) und dem heißesten (2003 mit 22,3 °C) zeigt eine Differenz von über 5 Grad – ein beachtlicher Wert für den saisonalen Mittelwert einer gesamten Region. Die Sommer in Bregenz erscheinen nicht nur subjektiv heißer, sondern sind auch objektiv und statistisch belegt.

Die Sommermonate im Detail

Entwicklung im Juni:

Auch der Juni weist einen Erwärmungstrend auf. In den 1960er-Jahren lagen die Durchschnittstemperaturen in diesem Monat oft unter 17 Grad. Seit den 2000er-Jahren erreichen Juni-Mittelwerte in Bregenz häufig 19 Grad oder mehr. Besonders auffällig war der Juni 2003 mit einer Durchschnittstemperatur von 23,2 Grad. Auch der Juni in den Jahren 2017, 2019 und der diesjährige Juni waren außergewöhnlich warm. Durchschnittliche Juni-Temperaturen über 20 Grad Celsius sind in den vergangenen Jahren zur Normalität geworden.

Entwicklung im Juli:

Der Juli ist regelmäßig der heißeste Monat des Jahres in Bregenz. Auch hier zeigt die Tendenz stark nach oben. Während die durchschnittlichen Temperaturen in den 1960er- und 1970er-Jahren meist um die 18 Grad lagen, überschreiten sie heute regelmäßig die 22-Grad-Marke. Hervorzuheben ist der Juli 2006 mit einem Mittelwert von 23,4 Grad – ein Rekordwert. Die Zahlen lassen erkennen, dass sich der Juli besonders stark aufheizt und die Zahl extremer Hitzetage in diesem Monat besonders hoch ist.

Entwicklung im August:

Auch der August zeigt eine zunehmende Erwärmung. In den 1960er-Jahren lagen die Temperaturen in Bregenz im Schnitt um die 17 bis 18 Grad. Seit der Jahrtausendwende kletterten die Werte regelmäßig auf über 20 Grad - Tendenz steigend. Der heißeste August wurde 2003 mit durchschnittlich 22,9 Grad gemessen. Insgesamt zeigen sich die letzten Jahre im August ebenfalls deutlich wärmer als frühere Zeiträume.

Immer mehr Hitzetage

Auch die Zahl der Hitzetage, also Tage mit über 30 Grad Celsius, nimmt zu. Zwischen 1961 und 1990 gab es in Bregenz im Schnitt drei Hitzetage. Zwischen 1991 und 2020 waren im Schnitt neun Hitzetage zu verzeichnen. Der Rekordwert von 29 Hitzetagen wurde in Bregenz im Jahr 2015 erreicht.

Die Berechnungen basieren auf den gemessenen Monatsmittelwerten an der ZAMG-Messstation Bregenz.

(VOL.AT)

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