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Kliens Ziel: "Ankommen!"

Für Christian Klien schlägt am Sonntag die große Stunde. Der 21-jährige bestreitet in Melbourne seinen ersten WM-Lauf und avanciert damit zum jüngsten Österreicher in der Geschichte der Formel 1.

Um sein persönliches Ziel für das Debüt zu definieren, benötigt der Vizemeister der Formel-3-Euro-Serie nur ein einziges Wort: „Ankommen!“

3.500 km hat der Hohenemser im alten Auto bei Testfahrten zurückgelegt, mehr als 600 Runden im neuen Jaguar R5 – das macht in Summe rund 6.000 km, in denen der Sieger des Formel-3-Masters in Zandvoort – mit einem Dreher – nur einen einzigen Fehler gemacht hat! Kein Wunder, dass auch Ex-Jaguar-Teamchef Niki Lauda den jüngsten aktuellen Formel-1-Piloten in den höchsten Tönen lobt. „Seine Leistung bei den Testfahrten war perfekt, besser kann man es nicht machen“, betonte Österreichs dreifacher Weltmeister.

Doch Klien kann sich laut Lauda auch dann einen Namen machen, falls sich der neue „R5“ nicht als „wildes Raubtier“, sondern als „lahmes Kätzchen“ präsentieren sollte. „Mit Mark Webber hat er ja einen Teamkollegen, der schon eine Größe in der Formel 1 ist und von anderen Teams umworben wird. Und wenn Klien den schlägt, dann ist er auf einem guten Weg.“

Auch der Vorarlberger weiß um die Stärke des Australiers: „Er ist ein sehr, sehr schneller Teamkollege. Natürlich ist es das Erste, was ich schaffen will, ihn im Training und Qualifying zu schlagen, doch da habe ich mir schon einen sehr, sehr harten Brocken ausgesucht.“

Klien geht jedenfalls nach den letzten Fitnesstagen in Sydney perfekt vorbereitet in jenes Rennen, in dem sich sein Kindheitstraum erfüllt. „Körperlich bin ich in Topform, und auch auf das Auto, in dem ich mich sehr wohl fühle, habe ich mich gut eingestellt.“

Die einzige Unbekannte ist für den Österreicher die 5,303 km lange Strecke im Albert Park, mit der er bisher nur via Computerspiel Bekanntschaft gemacht hat. „Melbourne ist eine von neun Strecken, die ich nur von der Playstation her kenne. In Imola, Monza, Barcelona, Silverstone, Magny-Cours, auf dem Hockenheim- und Nürburgring bin ich ja schon Rennen gefahren, während Bahrain und Schanghai ja für alle Fahrer neue Strecken sind.“

„Der einzige Nachteil für mich ist nur das neue Motorenreglement. Um den Motor, der ja jetzt das ganze Wochenende halten muss, zu schonen, kann ich nur maximal 60 Runden im Freien Training drehen, um die Strecke kennen zu lernen. Das macht es für einen neuen Fahrer wie mich natürlich schon um einiges schwieriger.“

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