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Klien zu Barcelona: "Das Aero-Rennen"

Nach den drei Überseerennen beginnt am Wochenende die Europasaison. Dann wissen wir auch, wer im Windkanal gute Arbeit geleistet hat.

Denn der Circuit de Catalunya ist die Aerodynamik‐
Strecke schlechthin. Wenn unser Auto hier gut funktioniert, dann sehe ich am Sonntag sicher eine Menge zufriedener Gesichter in der BMW Sauber F1 Team‐Box. Denn dann sollten meine Teamkollegen Heidfeld und Kubica in den restlichen 14 Rennen weiter vorne dabei sein. Mich fasziniert noch immer, wie sensibel ein F1‐Auto auf Änderungen reagiert.

Vor allem die Einstellung der Flügel ist die sprichwörtliche Millimeterarbeit. Die Flügel können seitlich um wenige Grad verstellt werden. Im Rennjargon sprechen wir von „Klicks“. Zwei oder drei Klicks flacher am Heckflügel und du gewinnst sofort ein paar km/h Topspeed. Speziell am Freitag belauert einer den anderen, um keinen Fehler zu machen. Wenn dir 10 km/h oder mehr fehlen, kannst du in Barcelona eigentlich nur noch auf den Regen warten, der dir hilft.

Ich selbst bin vor 2 Wochen auch in Barcelona im Cockpit des BMW Sauber F1.08 gesessen, als ich einen Tag lang für Filmaufnahmen meine Runden gedreht habe. Und langsam wird es ernst mit dem Le Mans‐Projekt. Ricardo Zonta, Franck Montagny und ich werden beim Klassiker ein Team bilden und haben vor 2 Wochen einen fast 30 stündigen Dauertest im Peugeot absolviert.

Bemerkenswertes zum Spanien‐Grand Prix

  • Einige Kollegen in der Formel 1 behaupten, sie könnten in Barcelona eine Runde mit geschlossenen Augen fahren, weil wir hier so oft testen. Alleine heuer fährt unser F1.08 hier 11.000 Testkilometer und das Rennwochenende. Das sind fast 2.800 Runden!

  • Vor einigen Jahren hat man hier eine sehr hohe Tribüne bei Start/Ziel errichtet. Was niemand geglaubt hätte: Der dadurch neu entstandene „Tunnel“ hatte unglaubliche Auswirkung auf die Aerodynamik. Sogar einen Heckflügel hat es bei einem Auto durch die geänderten Druckverhältnisse bei Topspeed runtergerissen.

  • Barcelona ist die einzige Stadt, die einen aktuellen und einen historischen Grand Prix‐ Kurs hat. Die Reste der alten Montjuic‐Strecke aus den 60er—und 70er‐Jahren sind ein beliebtes Ausflugsziel—nicht nur für Formel 1‐Nostalgiker.

    (Quelle: Aussendung Christian Klien)

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