Klien will Punkte
Rund 6.000 Testkilometer hat Österreichs neuer Formel-1-Pilot Christian Klien seit November für das Jaguar-Team absolviert und dabei sein Motto für die Debütsaison in der Königsklasse – möglichst keine Fehler machen – bisher perfekt umgesetzt. Wir sind für den WM-Auftakt in Melbourne bereit, lautet deshalb die Ansage des Vorarlbergers für den ersten Grand Prix am 7. März in Australien. Ich bin überzeugt, dass wir uns im vorderen Mittelfeld etablieren und konstant Punkte machen können.
Das wird wohl auch notwendig sein, damit der 21-Jährige sein großes Saisonziel erreicht: Ich will in meinem Debütjahr überzeugen und mit guten Leistungen dafür sorgen, dass mein Vertrag verlängert wird und ich dann auch 2005 für Jaguar in der Formel 1 fahre.
Bei den Tests hat Klien seinen Arbeitgeber mit konstant guten Leistungen zufrieden gestellt und auch die Performance des neuen R5 lässt hoffen. “Speziell der letzte Test in Valencia, wo wir erfolgreich ein komplettes Grand-Prix-Wochenende simuliert haben, stimmt mich zuversichtlich für den WM-Auftakt, betonte der Vizemeister der Formel-3-Euro-Serie aus Hohenems vor seinem Abflug nach Sydney.
Der ehemalige Red-Bull-Junior hat sich extrem schnell in der Königsklasse des Motorsports eingelebt. Christian ist seinem Alter weit voraus. Er ist talentiert, er hat den Speed, er besitzt die Entschlossenheit, lobte auch sein australischer Teamkollege Mark Webber die Qualitäten von Klien in. Den Österreicher freut das Lob des WM-Zehnten von 2003 natürlich sehr, aber heuer muss er wieder bei Null anfangen. Denn die Formel 1 ist mit nichts zu vergleichen, das ist eine ganz andere Welt, lautet das Resümee von Klien nach den ersten drei Monaten seines mittlerweile zum sehr schönen Alltag gewordenen Traums.
Jaguars erklärtes Ziel ist es, die Vorjahresbilanz – Platz sieben in der Konstrukteurs-WM mit 18 Punkten – klar zu übertreffen und sich ins vordere Mittelfeld zu verbessern. Um die Titel und Siege werden aber andere fahren. Ferrari, Williams-BMW, McLaren-Mercedes, Renault und auch BAR-Honda sind für Klien nach den bisherigen Testergebnissen die Top-Teams für die WM 2004. Angesichts dieser Dichte an der Spitze prophezeit der gelernte Blechschlosser eine sehr, sehr spannende Saison, aber auch ein Ende der Ära Michael Schumacher. Ferrari hat mit den Reifen (Bridgestone, Anm.) ein entscheidendes Handicap. Weltmeister wird daher sicher ein Michelin-Team, glaubt Klien. Ich tippe auf Williams oder McLaren, wobei mein persönlicher Favorit natürlich mein großes Vorbild Juan-Pablo Montoya im Williams-BMW ist.