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"Klien ist aktiver bei der Sache"

Red-Bull-Konsulent Dr. Helmut Marko sprach im VN-Interview über Christian Klien, Vitantonio Liuzzi und Sponsoren. Die Entscheidung, wer in Melbourne im zweiten Red-Bull-Cockpit sitzen wird, soll diese Woche fallen.

VN: Wer wird die Entscheidung treffen, wer in Melbourne im zweiten Red-Bull-Racing-Cockpit sitzen wird? Ist das Herr Mateschitz, Teamchef Christian Horner oder sind Sie es?
Marko: “Es wird keine Einzelperson diese Entscheidung treffen, sondern das Team. Es gibt den sportlichen Direktor, den technischen Direktor, die Ingenieure. Es werden alle gesammelten Fakten, Daten und gemachten Erfahrungen aufgearbeitet und dann wird gemeinsam entschieden. Herr Dietrich Mateschitz wird dann die Entscheidung absegnen. Das Resultat wird definitiv nach den abschließenden Wintertests in Barcelona Ende dieser Woche bekannt gegeben.”

VN: Sind Sie mit den Leistungen von Christian Klien und Vitantonio Liuzzi bei den bisherigen Tests zufrieden?
Marko: ”Generell ja! Liuzzi war am letzten Testtag in Jerez ganz minimal schneller als Klien. Es ist sowohl bei Christian als auch bei Vitantonio eine Leistungssteigerung erkennbar. Besonders Christian Klien ist jetzt deutlich aktiver bei der Sache, fährt wesentlich aggressiver.”

VN: Eine heikle Frage! Liuzzi-Manager Peter Collins ist mit Ihnen sehr gut befreundet. Beeinflusst dieser Umstand die Entscheidung?
Marko: ”Ich weiß nicht, was diese Anspielung soll! Die Leute sollen bitte endlich kapieren, dass bei Red Bull nicht Sympathien zählen, sondern dass einzig und allein nur die Leistung zählt. Wenn das Team zum Schluss kommt, dass Liuzzi der Schnellere ist, wird Liuzzi fahren. Wenn wir der Meinung sind, dass Klien der Bessere ist, wird er in Melbourne am Start stehen. Außerdem: Red Bull Racing hat sowohl auf Klien als auch auf Liuzzi eine Option für 2006. Sollte einer von beiden heuer überhaupt nicht oder nicht kontinuierlich zum Einsatz kommen, besteht für denjenigen immer noch die Möglichkeit, dass er 2006 für RB-Racing fahren könnte.”

VN: Das Team hat bis zum WM-Saisonauftakt nun praktisch doch keine Sponsoren gefunden?
Marko: ”Das ist richtig. Aber Herr Mateschitz ist in der glücklichen Lage, sein Team auch notfalls komplett selbst zu finanzieren. Aus marketingstrategischen Überlegungen heraus ist es wahrscheinlich aber auch gar nicht so schlecht, das erste Jahr ohne Fremdsponsoren zu beginnen. Sollten die richtigen Firmen, die zum Image von Red Bull passen, Interesse zeigen, werden sie sicherlich gerne integriert werden.”

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