Kletterunfall in Kennelbach: "Für mich ist es selbstverständlich, dass man hilft"

Die Frau war zusammen mit mehreren Begleitern auf der Route unterwegs, als der Unfall geschah. Rettungskräfte mussten sie per Rettungshubschrauber C8 und Seilbergung aus der schwierigen Lage befreien.
Anschließend erfolgte die Erstversorgung auf einem nahegelegenen Fußballplatz, wo die Frau von Ersthelfer Thomas Bundschuh erfolgreich reanimiert wurde.

"Habe sofort das Tor geöffnet, damit das Rettungsauto durchkommt"
Thomas Bundschuh vom FC Kennelbach wurde auf die laufende Rettungsaktion aufmerksam. "Ich wohne in der Siedlung, in der Nähe des Fußballplatzes. Plötzlich habe ich gehört, dass der Hubschrauber kommt. Da habe ich schon damit gerechnet, dass es einen Verletzten gibt und dadurch, dass ich solche Situationen schon zwei-, dreimal mitbekommen habe, habe ich sofort das Tor geöffnet, damit das Rettungsauto kommen kann", erzählt Thomas im Interview.
"Schön, dass ich helfen konnte"
"So bin ich als Ersthelfer dazugekommen. Dann sagten sie mir, dass ich reanimieren muss. Für mich war es das erste Mal." Zum Zeitpunkt, als das Interview aufgenommen wurde, also direkt nach der Reanimation, steckte Thomas noch voller Adrenalin, wie er erzählt. "Aber es ist wirklich schön, dass ich helfen konnte. Für mich ist es selbstverständlich, dass man hilft. Toll, dass wir so super Ärzte haben, die haben mich super angeleitet und so konnte ich helfen", erklärt der Ersthelfer. Beim Eintreffen des Roten Kreuzes übernahm dieses von ihm.
Transport ins Krankenhaus
Nach der Erstversorgung brachte der Rettungshubschrauber die Verletzte ins Landeskrankenhaus Feldkirch zur weiteren Behandlung.
Notruf & Erste Hilfe - worauf muss ich achten? Tipps vom Roten Kreuz
Notruf wählen (122: Feuerwehr, 133: Polizei, 144: Rettungsdienst, 112: Euro-Notruf)
Das Wichtigste: beantworten Sie die Fragen der Leitstelle
Der Notruf stellt jene Maßnahme der Ersthelfer:innen dar, die immer zumutbar ist. Es reicht aus, nur eine Notrufnummer anzurufen, auch wenn mehrere Einsatzorganisationen benötigt werden (z. B. bei einem Verkehrsunfall). 144 ist bei medizinischen Notfällen immer frühestmöglich anzurufen.
- Jene Person, die den Notruf wählt, soll die Fragen der Leitstelle beantworten.
- Freisprechfunktion des Telefons verwenden, damit parallel Erste Hilfe geleistet werden kann.
- Während des Gesprächs werden Einsatzkräfte im Hintergrund bereits alarmiert.
- Erst, wenn die Leitstelle das Gespräch beendet, ist der Notruf abgeschlossen.

Basismaßnahmen durchführen
Das Wichtigste: Beruhigen Sie die Person – seien Sie für sie da
Zu den Basismaßnahmen der Ersten Hilfe zählen all jene Maßnahmen, die ein:e Ersthelfer:in unabhängig von der Art des Notfalles setzen kann.
Basismaßnahmen können körperlich unterstützen (z. B. bei Atemnot erhöhten Oberkörper), als auch psychisch zu helfen (z. B. für jemanden da sein).
Basismaßnahmen sind auch immer dann anzuwenden, wenn der/die Ersthelfer:in keine speziellen Maßnahmen setzen kann und auf weitere Hilfe wartet. Basismaßnahmen dürfen keine lebensrettenden Maßnahmen ersetzen/verzögern.
Anwendung der Basismaßnahmen:
- Lagerung: Bringen Sie die Person in eine für sie angenehme Position.
- Frische Luft: Sorgen Sie für frische Luft. Öffnen Sie Fenster und gegebenenfalls beengende Kleidung.
- Wärme: Decken Sie die Person zu, wenn es notwendig ist.
- Für psychische Betreuung kann dem Look-Listen-Link Prinzip gefolgt werden. Das bedeutet: Hinschauen und Situationen wahrnehmen, aktives Zuhören und Bedürfnisse erfragen, sowie zusätzliche Unterstützung holen.
Die Basismaßnahmen können Sie bei jedem Notfall durchführen!
(VOL.AT)