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Kleine Supermärkte machten 2020 deutlich mehr Umsatz

Kleine Supermärkte konnten 2020 mehr Umsätze erzielen.
Kleine Supermärkte konnten 2020 mehr Umsätze erzielen. ©pixabay.com (Sujet)
Kleine Supermärkte konnten im Coronajahr 2020 deutlich mehr Umsatz erzielen. Die Kosten stiegen jedoch durch Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen an.

Die Lebensmittelhändler Lidl und Nah&Frisch haben im Coronajahr deutlich mehr Umsatz gemacht. Gleichzeitig stiegen wegen den coronabedingten Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen auch die Kosten. Die Erlöse von Lidl stiegen in Österreich um 6 Prozent auf über 1,4 Mrd. Euro, bei Nah&Frisch gab es ein Plus von 6,5 Prozent auf 309 Mio. Euro.

Hohe Kosten für Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen

"Die Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen haben einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet", sagte der Lidl-Österreich-Chef Alessando Wolf zu den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Freitagsausgabe). Im Coronajahr 2020 habe es Umsatzrückgänge in Filialen gegeben, die nahe an Haltestellen des öffentlichen Verkehrs lagen, und steigende Umsätze in Filialen mit vielen Parkplätzen. Derzeit baut Lidl die Filialen um, unter anderem um mehr Platz für Fleisch, Obst und Gemüse zu schaffen. "Am Ende der Umstellung wollen wir ein One-Stop-Shop mit 2000 Produkten des täglichen Bedarfs sein - weg vom Hard Discounter, hin zum Smart Discounter", sagte Wolf der Zeitung.

Der zur deutschen Schwarz-Gruppe gehörende Lebensmitteldiskonter ist seit 1998 in Österreich aktiv. Zuletzt beschäftigte Lidl hierzulande 5.500 Mitarbeiter in über 250 Filialen. Eine weitere große Expansion ist derzeit nicht geplant. "Es wird weniger ein quantitatives und mehr ein qualitatives Wachstum, und auch die bestehenden Flächen werden vergrößert", so der Lidl-Österreich-Chef. Die österreichischen Lidl-Filialen seien im Konzern die kleinsten. "Neue Lebensmittelmärkte auf der grünen Wiese werden in Österreich die Ausnahme sein", so Wolf.

Nah&Frisch erzielte im Coronajahr mit 27 Standorten weniger ein Gesamtumsatzplus von 6,5 Prozent. Die Erlöse in 436 Standorten mit 1.900 Mitarbeitern beliefen sich im vergangenen Jahr auf 309 Mio. Euro. "Leider haben sich aber auch einige Kaufleute angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen entschieden nicht weiterzumachen", so Nah&Frisch-Geschäftsführer Hannes Wuchterl in einer Aussendung. An einigen Standorten ging auch die Frequenz zurück, weil Touristen und auch Schüler fehlten. Nah&Frisch ist eine Dachmarke für selbstständige Einzelhandelskaufleute und gehört den Lebensmittelgroßhändlern Kastner, Kiennast, Pfeiffer und Wedl.

Die zu erwartende Schwächung der Kaufkraft werde 2021 und die Folgejahre eine Herausforderung für alle Kaufleute, erwartet der Nah&Frisch-Geschäftsführer. Dies werde sich auch negativ auf die Nahversorgung in kleineren Gemeinden auswirken. Ein durchschnittlicher Nah&Frisch-Lebensmittelladen hat eine Verkaufsfläche von rund 200 Quadratmeter, bei anderen Supermarktketten sind es 800 Quadratmeter.

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