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Klein, handlich und billig

Immer einen Schritt voraus: Das neue „Kindle Fire“ vom Versandhaus Amazon ist noch nicht auf dem europäischen Markt. Die VN testete das Gerät, das dem iPad Konkurrenz machen soll, schon vorab.
Immer einen Schritt voraus: Das neue „Kindle Fire“ vom Versandhaus Amazon ist noch nicht auf dem europäischen Markt. Die VN testete das Gerät, das dem iPad Konkurrenz machen soll, schon vorab. ©VOL.at/P. Steurer
Schwarzach - Das Kindle Fire soll in den USA ein Verkaufsschlager werden. Die VN testeten das Tablet.

Schön, schlicht und geradlinig gestaltet. Man könnte jetzt Gefahr laufen, auf ein Produkt von Apple zu schließen. Jedoch handelt es sich um das neueste Gerät der Kindle-Serie von Amazon. Das Kindle Fire bietet im Vergleich zu seinem Vorgänger, der noch mit einem Schwarz-Weiß-Screen versehen war, ein Bild, das mit den Besten der Tablet-Zunft mithalten kann. Das neue Kindle wird zum Weihnachts-Renner in den USA, damit rechnen die Experten und bezeichnen es deshalb als „iPad-Killer“.

Zwei wesentliche Unterschiede

Dabei unterscheidet die beiden Tablets so einiges. Beispielsweise die Größe: Während das iPad knappe zehn Zoll groß ist, begnügt sich Amazon mit deren sieben. Das bringt dem Versandhaus und seinen Kunden einen entscheidenden Vorteil ein: Kleinere Bildschirme sind billiger zu produzieren. Was zum schlagendsten Argument für das Kindle Fire führt. Der Preis von 199 Dollar dürfte den Apple-Fans, die für das neue iPad über 700 Euro berappen müssen, den Atem stocken lassen. Schmeißt man seinen Konkurrenten einen solchen Preis um die Ohren, wie dies ­Amazon macht, muss natürlich irgendwo eingespart werden. Die Speicherkapazitäten betreffend bietet der Kindle Fire für 8 Gigabyte Platz. Das iPad bis zu 64 Gigabyte.

Des eigenen Vorteils beraubt

Schade auch, dass es das Amazon-Tablet bislang nur ohne Mobilfunkstandard zu kaufen gibt. Damit beraubt sich Amazon seines Größenvorteils gegenüber dem iPad. Das Kindle Fire ist kleiner, handlicher und lässt sich daher leichter mitnehmen, nur kann man ohne Mobilfunk schlecht unterwegs im Web surfen. Einen Trumpf hat Amazon aber doch noch im Ärmel. Ein großer Pluspunkt für das Tablet ist die Bedienerfreundlichkeit. Ein Beispiel gefällig? Will man mittels Tablet ein Buch bei Amazon bestellen, bleibt es einem erspart, seine ganzen Daten einzugeben. Sämtliche Informationen sind seit dem Kauf des Tablets hinterlegt. Ein Klick und gekauft.

Start in Europa ist unbekannt

Der Kindle Fire ist vor allem eine Plattform zum Konsum digitaler Inhalte aus dem Amazon-Angebot. Das können Bücher, Musik und Fernsehserien sowie Filme sein. Für letztere beiden jedoch hat Amazon die Rechte bisher nur in den USA. Das Lesen von Büchern und Schauen von Filmen macht Spaß, solange es dunkel genug ist und der Bildschirm nicht spiegelt. Als reiner E-Book-Reader wäre man vielleicht mit dem Kindle Touch 3G für 149 Dollar besser beraten. Sein Bild ist nicht hintergrundbeleuchtet und deshalb ruhiger und angenehmer zu lesen. Fazit: Das Tablet hat keine Kamera. Wer aber auf solche Spielereien gerne verzichtet, ist mit dem Kindle Fire gut bedient. Zum „iPad-Killer“ wird es nicht ganz reichen.

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