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Klare Trainingsbestzeit von Strobl

Das erste Training für die Weltcup-Abfahrt der Herren in Bormio wurde am Montag zu einer Demonstration des Kärntner Olympiasiegers Fritz Strobl.

Strobl stellte auf der „Stelvio“-Piste im WM-Ort 2005 in 1:53,22 Minuten überlegene Trainingsbestzeit auf. Hinter dem Bormio-Sieger 2001 landeten die US-Amerikaner Bode Miller (+1,19 Sekunden) und Daron Rahlves (1,23) auf den Plätzen zwei und drei. Am Dienstag findet das zweite Training statt, am Mittwoch das letzte Weltcup-Herren-Rennen des Jahres 2004.

Die auf Grund des akuten Schneemangels im oberen Teil verkürzte „Stelvio“, eine der schwierigsten Pisten im Weltcup-Zirkus, präsentierte sich beim ersten Abtasten extrem unruhig. Die Bormio-Routiniers á la Strobl bekamen auf Grund des Neuschnees vom Sonntag ein neues Bild von der „Stelvio“, im Gegensatz zu vergangenen Jahren fehlte (noch) die gewohnte Glätte und Härte. Abverlangt wurde den Assen aber dennoch einmal mehr alles.

„Mir taugt Bormio. Die Strecke ist schwierig, aber sehr lässig“, erklärte der Trainingsschnellste Fritz Strobl, der auch im Vorjahr in Bormio im Training voran war, ehe das Rennen abgesagt werden musste. Angesprochen auf seine Vielzahl an Trainingsbestzeiten meinte Strobl: „Mein Motto ist: ’Wenn ich die Abfahrtsski anschnalle, dann gebe ich Gas’. Ich versuche mir im Training die Strecke gut anzuschauen und meine Ideallinie umzusetzen. Das gelingt mir offensichtlich öfters besser als den anderen.“

Hermann Maier, der am Sonntag gemeinsam mit Michael Walchhofer auf der Reiteralm Super G trainiert hatte, kam mit der Neuschnee-„Stelvio“ weniger gut zurecht und wurde mit 2,94 Sekunden Rückstand 21.. „Sehr ungewohnt“, meinte Maier, dem die verkürzte Strecke am Montag nicht ungelegen kam. „Ist mir nur recht, denn heute war ich nicht gut drauf.“ Warum? „Wenn man das immer wüsste.“

Nicht unbedingt zur Verbesserung der Laune dürfte beim Salzburger die Schuhfrage beitragen. Maiers Kommentar nach dem ersten Training: „Manchmal frage ich mich im Zielraum schon, ob ich mir einen ’Turnpatschn’ oder einen Skischuh anziehen soll.“

Johann Grugger, bei der vergangenen Abfahrt in Gröden Dritter, wurde als zweitbester Österreicher Sechster. „Im Gegensatz zum Vorjahr ist die Piste sehr weich, aber trotzdem eine anstrengende, zache G’schicht“, meinte der Salzburger. Landsmann und Weltmeister Michael Walchhofer (Trainings-Achter) war laut eigenen Angaben noch in „Feiertagsstimmung“. „Ich habe mich nur runtertreiben lassen“, so der Zauchenseer, der auf Grund starker Schmerzen im linken Knie am Sonntag Voltaren-Tabletten eingenommen hatte.

Seine Bormio-Premiere legte Benjamin Raich hin, der bei seiner Jungfernfahrt 35. wurde. „Ein wilder Ritt. Man sieht nicht viel und es ist sehr unruhig. Aber eine schöne Abfahrt“, berichtete der Tiroler. Wer von den 14 angereisten Österreichern am Mittwoch zuschauen muss, stand nach dem ersten Training am Montag noch nicht fest.

Die „Stelvio“ selbst stellte sich also wie erwartet als absolut WM-tauglich und -würdig dar, das Rundherum im Zielraum jedoch noch nicht. Das Areal gleicht derzeit eher noch einer Baustelle, die 3.500 Zuschauer fassende Haupttribüne, in derer Mitte ein Riesenkran thront, ist noch voll in Arbeit. Für Sicherheit war jedoch gesorgt, von den zehn Trainingsbesuchern auf der Tribüne waren allein acht „Carabinieri“.

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