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Klage: Manager haften für 2,5 Millionen Euro

Der Prozess gegen zwei InterSky-Geschäftsführer hat begonnen.
Der Prozess gegen zwei InterSky-Geschäftsführer hat begonnen. ©Steurer
Der klagende InterSky-Masseverwalter Lukas Pfefferkorn fordert in dem anhängigen Arbeitsprozess von zwei ehemaligen Geschäftsführern des Vorarlberger Luftfahrtunternehmens InterSky 2,5 Millionen Euro. Dazu ging gestern am Landesgericht Feldkirch mit der vorbereitenden Tagsatzung die erste Verhandlung über die Bühne. Für die nächs­te Verhandlung hat Richterin Susanne Fink noch keinen Termin festgesetzt.

Seine Klagsforderung begründet der Dornbirner Rechtsanwalt damit, dass die beklagten Geschäftsführer zu spät den Konkurs des Flugunternehmens angemeldet hätten. Trotz der insolvenzrechtlichen Überschuldung der Firma hätten die Manager nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von 60 Tagen Insolvenz angemeldet.

Gläubiger fordern 86 Millionen

Ende 2013 sei das Unternehmen mit einem negativen Eigenkapital von mehr als neun Millionen Euro belastet gewesen, sagte der Klagsvertreter. Die Insolvenzanmeldung sei aber erst Ende 2015 erfolgt.

Im anhängigen Insolvenzverfahren haben Gläubiger Forderungen von 86 Millionen Euro erhoben. Davon entfallen 40 Millionen auf einen einzigen Gläubiger.

Die Konkursanmeldung sei keineswegs verspätet erfolgt, entgegnete Beklagtenvertreter Horst Lumper. Die Geschäftsführer hätten bis zuletzt auf eine positive Geschäftsentwicklung vertrauen dürfen. Die Beklagten treffe kein vorwerfbares Verschulden.

Ex-Geschäftsführer könnten von Klagsforderung nichts bezahlen

Die beklagten Ex-Geschäftsführer könnten von der Klagsforderung gar nichts bezahlen, merkte deren Anwalt beim Prozessstart an. Die zweitbeklagte Ex-Geschäftsführerin sei 75 Jahre alt und Pensionistin. Sie habe 700.000 Euro in das Unternehmen investiert.

Er könnte sich aber vorstellen, dass die Haftpflichtversicherung der insolventen Fluglinie 600.000 bis 700.000 Euro für einen Vergleich zur Beendigung des Prozesses bezahlen würde, meinte der Beklagtenvertreter. Für eine gütliche Einigung verlangt Klagsvertreter Pfefferkorn bislang jedoch rund 1,3 Millionen Euro.

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