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Klage: Hexenschuss war Lendenwirbelbruch

Prozess wird im August fortgesetzt
Prozess wird im August fortgesetzt ©VOL.AT
Feldkirch - Patientin wirft Spital Behandlungsfehler vor und fordert in anhängigem Zivilprozess 26.000 Euro.

Von Seff Dünser (NEUE)

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Behandelnde Ärzte im Dornbirner Stadtspital hätten am 7. Mai 2016 ihren Lendenwirbelbruch übersehen und fälschlicherweise nur einen Hexenschuss festgestellt, behauptet die klagende Patientin. Sie wirft den Spitalsärzten einen Behandlungsfehler vor und fordert von der Haftpflichtversicherung der beklagten Stadt Dornbirn, die das Krankenhaus betreibt, als Schadenersatz 26.000 Euro.

Der Zivilprozess hat am Donnerstag am Landesgericht Feldkirch begonnen und wird Ende August fortgesetzt. Während der vorbereitenden Tagsatzung sagte die Klägerin am Donnerstag, sie habe den Ärzten im Krankenhaus gesagt, dass sie daheim auf feuchtem Laminatboden ausgerutscht sei. Damit habe sie einen Sturz gemeint. Die Patientin habe von keinem Sturz gesprochen, erwiderte Beklagtenvertreter Julius Brändle. Deshalb wurde im Spital nur ein Verreißen des Rückens angenommen.

Der Anwalt der Stadt beantragt auch deshalb eine Abweisung der Klage, weil der drei Wochen nach der Spitalsbehandlung von einem niedergelassenen Arzt festgestellte Lendenwirbelbruch schon vom September 2015 von einem anderen Vorfall stamme. Nein, konterte im Gerichtssaal Klagsvertreter Helgar Schneider, der Lendenwirbelbruch sei eine frische Verletzung vom Mai 2016, die schon im Stadtspital erkannt werden hätte müssen.

Schmerzen

Der Anwalt der Klägerin versteht nicht, warum die Patientin nicht schon im Dornbirner Krankenhaus geröntgt worden ist. Zumal die herbeigerufenen Sanitäter vom Roten Kreuz einen Sturz der Patientin gemeldet hätten. Röntgenaufnahmen hätten den Wirbelbruch schon im Spital deutlich gemacht, meint der Verfahrenshelfer. Dann hätte noch operiert werden können. Damit wären der Patientin aus seiner Sicht zusätzliche Schmerzen erspart geblieben. Mit der Fehldiagnose Hexenschuss habe die Klägerin noch einen schmerzhaften Urlaub in Italien absolviert.

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