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Künstlerisch dem Mythos genähert

Eine künstlerische Annäherung an das Maisäßleben wird voraussichtlich auch kommenden Sommer stattfinden.
Eine künstlerische Annäherung an das Maisäßleben wird voraussichtlich auch kommenden Sommer stattfinden. ©str
Die Ausstellung „Mythos Idylle Maisäß“ forderte Künstler auf besondere Weise heraus
Impressionen der Ausstellung im Heimatmuseum

Unter dem Projektnamen „Artists in Residence“, das vom Land gefördert wird, verbrachten diverse Künstler in den fünf vergangenen Jahren einige Wochen auf diversen Maisäßen im Montafon. Dabei näherten sie sich dem Maisäßleben in einer ganz speziellen künstlerischen Form an. „Das Erlebnis war prägend, intensiv und sehr nachhaltig“, fasst Tobias Maximilian Schell seine Erlebnisse in den drei bis vier Wochen auf dem Maisäß auf dem Ganeu zusammen.

Eigenleben

Er habe sich schon zuerst Gedanken gemacht, was er denn so alles brauche auf so einem Maisäß und sei auch mit einigem Gepäck angereist. „Letztlich war es aber eindeutig zu viel, da sich das Leben auf dem Maisäß auf das Wesentliche reduziert. Auch das Wetter war sehr mitentscheidend bei meinem Aufenthalt. Ich habe von Sonne, Regen bis hin zu Schnee alles gehabt“, so Schnell. Für ihn, der auch Architekt ist, sei das räumliche Erlebnis sehr eindrücklich gewesen und so hat er die „Zimba“ aus Abfallholz auf dem Maisäß gebaut. Ein spitzes Dreieck aus Latten mitten auf einer Wiese, das durchaus auch die Sicht auf die Berge frei lässt, aber natürlich so auch dem Wetter ausgesetzt ist. Da sich das Bauwerk zwei Jahre lang im Freien befand, fiel es im letzten Winter dem Schnee zum Opfer. „So zeigt sich auch das Vergängliche aufgrund des Wetters“, resümierte Schnell bei der Ausstellungseröffnung Anfang März im Heimatmuseum in Schruns.

Provokant

Doch auch die Arbeiten der anderen drei Künstler wurden vom Kurator Pirmin Hagen kurz vorgestellt. Während sich Claudia Larcher mit Videosequenzen dem Maisäßleben näherte, haben sich die Brüder Bernhard Garnicnig und Mathias Garnitschnig mit der Veränderlichkeit der Fauna und Flora auseinandergesetzt und „Zebraspuren“ auf dem Maisäß installiert. Sowohl auf Holz wie auch auf Stoff ist das typische Zebramuster zu sehen und mutet in der Maisäßwelt etwas fremd und atypisch an, provoziert den Blick des Betrachters und erregte so die Aufmerksamkeit der Betrachter bei der Vernissage. Aufgrund der Corona-Krise bleibt das Heimatmuseum allerdings bis 9. Juni geschlossen. Die Videos zur Ausstellung kann man sich über die Homepage des Heimatmuseums anschauen. „Diese Ausstellung, die bereits im Landesmuseum zu sehen war, ist ein Zwischenstand und das Projekt „Artist in Residence“ soll noch weitergeführt werden“, erklärt Martin Strele vom Büro kairos, der der Initiator für diese dieser Aktion war.

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