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Kirchenjubiläen wurden segensreich gefeiert

Unter den Teilnehmenden an der Messfeier mit Dreifachgedenken in der Pfarrkirche St. Gallenkirch: Pfarrsekretärin Susanne Benedikt mit Sohn Henry
Unter den Teilnehmenden an der Messfeier mit Dreifachgedenken in der Pfarrkirche St. Gallenkirch: Pfarrsekretärin Susanne Benedikt mit Sohn Henry ©Gerhard Scopoli
St. Gallenkirch. (sco) Die Kirchen in St. Gallenkirch, Gortipohl und Gargellen haben eine Jahrhunderte alte Geschichte.
St. Gallenkirch: Dreifachgedenken in der Pfarre

In der vollbesetzten Pfarrkirche zum heiligen Gallus in St. Gallenkirch wurde vor Kurzem ein Dreifachgedenken begangen: 550 Jahre Pfarrkirche St. Gallenkirch, 330 Jahre Kirche Gortipohl und 380 Jahre Kirche Gargellen. Unter den Mitfeiernden bei der Messe befanden sich die Pfarrgemeinderatmitglieder aus St. Gallenkirch, Gargellen und Gortipohl, die sich auch bei den Fürbitten eingebracht hatten: Als Symbol für die Grundsteinlegung brachte Maria Theresia Mathies für St. Gallenkirch einen Ziegelstein. Als Bitte um Versöhnung zwischen den Konfessionen brachte Margit Ganahl aus Gargellen Wasser aus der Fidelisquelle. Wie Pfarrer Lukas Bonner erklärte, habe sich der heilige Fidelis 1622 auf den Weg von Feldkirch nach Gargellen gemacht, um den österreichisch-habsburgischen Grenztruppen die Ostersakramente zu spenden. Auf dem Weg nach Gargellen habe er eine Rast eingelegt, woraufhin eine Quelle, die Sarottlabach-Quelle, entsprungen sei.

Kirche zerstört

“Als der Heilige kurze Zeit später in Seewis, im Prättigau, erschlagen wurde, entsprang an der Stelle seines Martyriums eine Quelle. Die Reformation hat ja im Montafon durchaus ihre Wunden gerissen: so wurde eben die alte Gargellner Kirche von den Prättigauern zerstört. Berühmt ist auch der ,Glockenraub’, als die Prättigauer Montafoner Kühe klauten, haben die St. Gallenkircher in St. Antönien eine Glocke geklaut, die heute als Totenglocke in Gortipohl verwendet wird. Das Wasser der Versöhnung soll deshalb fließen”, meinte der Pfarrer. Wilfried Willi aus Gortipohl brachte bei der Jubiläen-Messe die Hostien für die Eucharistie. “Diese kann in Europa nicht mehr flächendeckend und regelmäßig gefeiert werden, weil einerseits Priester fehlen und andererseits die Gläubigen weniger Interesse zeigen”, bedauerte Lukas Bonner.

Barocke Tradition

Unter der Leitung von David Burgstaller erklangen die Piccolomini-Messe von W. A. Mozart (Missa brevis in C-Dur, KV 258) und das Offertorium „Scande coeli limina“, ebenfalls Mozart, KV 34. Musiziert hatte die Konzertvereinigung Musica Sacra mit 28 – gesanglich oder instrumental – Mitwirkenden. „Es war eine große Freude für uns, hier zu musizieren, weil auch die Kirche in St. Gallenkirch in barocker Ausstattung ist. Das erste Stück, das „Scande coeli limina“, ist noch in der barocken Tradition angelegt. Da wollten wir diese Verbindung herstellen. Die Piccolomini-Messe ist eine eher größer besetzte Mozart-Messe, aber nicht zu lange, weshalb man sie heutzutage nach wie vor im liturgischen Gebrauch einsetzen kann“, sagte David Burgstaller, Obmann und künstlerischer Leiter der Vereinigung. An der Orgel musizierte Martin Loretz. Direkt nach der Messe lud die Pfarre zur Agape auf den Kirchplatz. Kilian Hager, Ignaz Ganahl und Walter Marlin, Mitglieder der Bergrettung St. Gallenkirch, verwöhnten die Festversammlung mit Glühmost und Kastanien.

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