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Kindergartenkinder vermehrt nichtdeutscher Muttersprache

Bregenz - Der Anteil der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache ist in den Vorarlberger Kindergärten in den vergangenen fünf Jahren deutlich angestiegen.

Lag er im Jahr 2004/05 noch bei 19,1 Prozent, betrug er 2009/10 bereits 29,1 Prozent, führte Integrations-Expertin Eva Grabherr von der Projektstelle “okay.zusammen leben” für Integration am Dienstag beim Pressefoyer nach der Regierungssitzung aus. Grabherr unterstrich dabei einmal mehr die Wichtigkeit von früher Förderung beim Erlernen der deutschen Sprache. Integration ohne entsprechende Sprachkenntnisse sei nicht möglich, betonten Landesstatthalter Markus Wallner und der zuständige Landesrat Erich Schwärzler (beide V).

Die Eltern brauchen laut Grabherr ganz besondere Unterstützung. Immerhin seien sie in den ersten Jahren die Vermittler von Wissen schlechthin. Dazu wurde ein mehrsprachiger Elternratgeber mit dem Titel “Sprich mit mir und hör mir zu” erstellt und in Umlauf gebracht. Unterstützung hätten aber nicht nur Eltern mit Migrationshintergrund nötig. 90 Prozent dessen, was in den Elternratgebern stehe, sei relevant für alle Kinder. “Kinder lernen die Sprache nicht vom Fernseher”, sagte die Expertin. Der Dialog sei sehr wichtig. Die Textlizenzen für den Elternratgeber wurden inzwischen auch von Tirol und vom Kanton Luzern angekauft, berichtete Grabherr.

Außerdem wurden im Zuge der Umsetzung des Vorarlberger Integrationsleitbildes mittlerweile sogenannte “Multiplikatoren” ausgebildet. Der spezielle Lehrgang richtete sich an Personen, die schon in der Elternarbeit tätig sind sowie an Mitarbeiter von Beratungsstellen und soll deren Beratungskompetenz fördern. Er wurde 2008 und 2009 angeboten und von insgesamt 51 Teilnehmern absolviert, wobei 25 aus Migrantenfamilien stammten, gab Grabherr an.

Wallner unterstrich, dass das Beherrschen der Landessprache die wichtigste Voraussetzung für Integration sei, “das ist auch eine Aufforderung an die Migranten”. Schullandesrat Siegi Stemer (V) verwies auf die Förderangebote des Landes und dabei unter anderem auf die erweiterte Kindergarten-Vorsorge. “Ohne möglichst gutes Beherrschen der Unterrichtssprache Deutsch ist eine gute Schulkarriere nicht möglich”, so Stemer.

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