Interessierte Eltern ließen sich gerne darüber aufklären, wie man mit Kindern umgeht, wenn Worte nicht mehr reichen.
Angst ist sinnvoll
Genauso wie Angst vor Schaden bewahren kann, so kann sie sich auch verselbständigen. Angst haben, wo keine Gefahr droht, vielleicht ist eine traumatische Erfahrung daran schuld. „Der erste Schritt ist es, zu versuchen die Ursachen zu konkretisieren”, so der Referent. Hat man einen greifbaren Grund für die Ängste und Aggressionen gefunden, kann man die Ursachen beseitigen. Schwierig wird es, wenn die Angst diffus wird, wenn die Worte fehlen, die Gründe zu nennen. „Ist ein Kind verstört, kann nicht über die Ursachen seiner Angst und Aggression reden, ist es ratsam, beharrlich zu sein”, betonte Dr. Baer. Gefühle können „umgetauscht” werden. So werden z.B. Zorn, Einsamkeit, Schuldgefühle in Angst umgetauscht. Aggressivität birgt auch den Wunsch der Veränderung in sich – es mutet doch sehr sonderbar an, wenn z.B. ein Achtjähriger schon über einen vollen Terminkalender verfügt. Überforderung und Hocherregung können Ursachen für Aggressivität sein. Dr. Udo Baer hatte etliche Anekdoten aus seiner beruflichen Erfahrung in petto und versuchte anhand dieser Beispiele den Eltern die Thematik auf einfache Weise nahe zu bringen. Wenn ein Kind keine Zeit mehr hat, den Tag mit Staunen zu betrachten, dann kommt es vor, dass Worte nicht mehr reichen.