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Kinder verbrannten qualvoll: Mutter und Oma verurteilt

Ein achtlos liegen gelassenes Feuerzeug hat im April 2009 in Wien-Meidling zwei kleinen Kindern das Leben gekostet. Nun mussten sich die Mutter und die Großeltern der Kleinen im Wiener Straflandesgericht verantworten.

Richter Bernhard Kucera verurteilte die 20 Jahre alte Mutter wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Feuersbrunst zu sechs Monaten bedingter Haft. Sie hatte das Feuerzeug im Kinderzimmer liegen gelassen und den Raum verlassen, obwohl ihr bekannt war, dass Dennis ein lebhafter, aufgeweckter Bub war. 

Wie später die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dürfte Dennis aus seinem Gitterbett gekrabbelt sein, das Feuerzeug geholt und damit hantiert haben. Er zündete die Plüschtiere und andere Spielsachen in seinem Bett an. Als er kurz in die Küche gelaufen kam und “heiß” sagte, wurde dem von den Erwachsenen keine weitere Beachtung geschenkt. Dennis ging zurück in sein Zimmer. Als die Mutter und die Großeltern endlich den Brand bemerkten, gab es keine Möglichkeit mehr, durch die Flammen zu den Kindern vorzudringen.

Der gesundheitlich schwer angeschlagene Großvater versuchte noch die beiden zu retten, indem er auf ein Vordach kletterte und sie durch ein Fenster aus dem Kinderzimmer bergen wollte. Der verzweifelte Versuch scheiterte. Ein Kind, das den rettenden Arm bereits ergriffen hatte, konnte sich nicht festhalten und stürzte zurück ins Innere.

Der Mann habe allerdings sein Möglichstes getan, befand der Richter, weshalb er den Großvater freisprach. Demgegenüber wurde die Großmutter wegen unterlassener Hilfeleistung zu sechs Monaten bedingt verurteilt. Sie war schreiend auf den Gang gelaufen, als sie der Flammen gewahr wurde. Die Urteile sind rechtskräftig.

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