"Kinder haben zugeschaut" - Hier wird gegen Sex im Schwimmbecken gekämpft

Trotz Beschwerden und Hinweisen scheinen einige Badi-Besucher unbeirrt weiterzumachen. Doch nun greift das Sportamt ein, um dieser Situation Einhalt zu gebieten.
Augenzeugenberichte
Eine regelmäßige Besucherin der Badi Heuried berichtete dem "Tages-Anzeiger" von gleich zwei Vorfällen in diesem Sommer. An einem heißen Julitag beobachtete sie ein etwa 25-jähriges Paar, das zunächst miteinander herumknutschte, bevor es sich noch deutlich intimer verhielt – und das mitten am frühen Nachmittag.
Auch im August ereignete sich ein Vorfall, bei dem ein Mann und zwei Frauen im Schwimmbecken vor den Augen von Schulkindern intim wurden. Die Zeugin griff beide Male ein und informierte das Badepersonal, doch die Reaktion war abweisend. Als sie die Liebenden selbst ansprach, verlagerten sie ihr Treiben nur einige Meter weiter.
Beschwerden werden ignoriert
Diese Vorfälle haben die Frau derart verärgert, dass sie mittlerweile keinen Spaß mehr daran hat, ins Wasser zu gehen. Sie berichtete dem Badepersonal von den Vorkommnissen, doch diese schienen wenig Interesse an einer Intervention zu haben.
Einschaltung des Sportamts
Das zuständige Sportamt der Stadt Zürich hat gegenüber dem "Tages-Anzeiger" versprochen, die Vorfälle genauer zu untersuchen. Es betonte, dass das Verhalten der Badegäste andere Gäste nicht verletzen oder stören dürfe. Die Mitarbeiter der Badis sind dazu angehalten, die Einhaltung dieser Regeln zu überwachen. Gäste haben zudem die Möglichkeit, die Polizei zu rufen oder Anzeige zu erstatten. Personen, die sexuelle Handlungen im öffentlichen Raum durchführen und andere stören, können mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Franken belegt werden.
Maßnahmen in anderen Badis
Auch in anderen Zürcher Badis sind ähnliche Probleme bekannt. Im Flussbad oberer Letten wurde diesen Sommer ebenfalls ein Paar beim Sex erwischt. Trotz Ermahnungen von anderen Badegästen zeigten sie keine Einsicht und wurden schließlich des Bads verwiesen.
Im Hürlimann-Bad, einer Wellness-Anlage mit einem Pool auf dem Dach, kam es wiederholt zu sexuellen Aktivitäten. Die Mitarbeiter führen mittlerweile Kontrollgänge durch, und Piktogramme weisen darauf hin, dass sexuelle Handlungen nicht erlaubt sind.
(VOL.AT)