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Kids in der Krise

Das Projekt „Gemma’s an“ des Vereins „Zeit!Raum“ hat ein neues Zuhause. Von einem Büro in der Braunhirschengasse 33–37 aus, unterstützen Paten Jugendliche in schwierigen Situationen.

Stress mit den Eltern, in der Schule oder im Job, mit Freunden oder Geschwistern – diese Probleme treffen fast alle Jugendlichen. Viele unter ihnen haben aber nicht den Rückhalt, den sie täglich brauchen, um mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens zurechtkommen. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KJA) wurde daher immer öfter mit Anfragen von Jugendlichen konfrontiert, die sich den zunehmend schwierigeren Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen sehen.

Angeregt durch ähnliche internationale Projekte entstand die Idee, diese Jugendlichen durch ehrenamtliche Erwachsene zu begleiten und so zu stärken. Das Projekt „Gemma´s an!” wurde ins Leben gerufen. Der Verein „Zeit!Raum” ist Projektträger. „Gemma‘s an!” wird zu zirka neunzig Prozent von der Bank Austria finanziert – einige Mitarbeiter des Geldinstituts sind sogar selbst Paten. Bei „Gemma‘s an!” werden Erwachsene zu Paten ausgebildet, um Jugendliche emotional und pragmatisch in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. „Das Angebot, eine Beziehung zu einem Erwachsenen aufzubauen, wird gut angenommen. Die betroffenen Jugendlichen kennen das nicht, weil sie keine Familie oder eine -lange Heimkarriere hinter sich haben “, erläutert Barbara Drnek, hauptamtliche Mitarbeiterin von „Gemma‘s an!”

Im Durchschnitt sind die betreuten jungen Erwachsenen zwischen 16 und 17 Jahre alt. Die Paten sind meist zwischen 40 und 50 Jahren. Auch hier spiegelt sich die allgemeine Tendenz wider, dass sich vorwiegend Frauen im sozialen Bereich engagieren: Zwei Drittel der Paten sind weiblich und betreuen vorwiegend junge Burschen. Hat sich jemand als Pate beworben, findet das erste Treffen in den Räumen des Vereins „Zeit!Raum” gemeinsam mit einem Mitarbeiter von „Gemma‘s an!” statt. Barbara Drnek erklärt: „Paten und Teenager können sich beschnuppern und feststellen, ob die -Chemie stimmt. Aber natürlich kann es auch passieren, dass es nicht klappt – dann kommt es schon mal vor, dass ein Pate abspringt. Aber das ist eher selten.”

Die Intensität der Begleitung bildet sich erst im Rahmen des persönlichen Kontaktes heraus. Barbara Drnek erzählt von Paten, die schon über Jahre hinweg eine intensive Beziehung zu ihren „Kindern” pflegen. Grundsätzlich sollte die Bereitschaft bestehen, eine kontinuierliche und tragfähige Beziehung aufzubauen. Verschwiegenheit, ein respektvoller und wertschätzender Umgang mit den Jugendlichen wird als Grundhaltung der Paten vorausgesetzt. Die Dauer der Patenschaft ist individuell verschieden, je nach Bedürfnis der Jugendlichen.

Infos: www.gemmasan.at

Monika Kickenweiz

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