Kickls Stasi-Aussage beim ORF-Sommergespräch sorgt für Aufregung

Kickl hatte die Interview-Location, das Sprechzimmer für Abgeordnete im Parlament, mit einem "Stasi-Verhörzimmer" verglichen. "Das ist nicht nur ein verstörender Vergleich, das ist auch ein Ausdruck dessen, dass man wirklich das Maß verloren hat", so Sobotka zur APA.
Kickl verglich Sommergespräche-Setting mit "Stasi-Verhörzimmer"
Kickl hatte im ORF-Interview die Gelegenheit genutzt, das heurige Setting der "Sommergespräche" zu kritisieren. So biete das Abgeordneten-Sprechzimmer "dafür nicht das beste Ambiente" und habe "den herben Charme eines Stasi-Verhörzimmers", meinte er.
"Wirklich das Maß verloren": Sobotka über Stasi-Vergleich empört
Sobotka zeigte sich im Gespräch mit der APA empört über diesen Vergleich. Es handle sich um ein Zimmer des österreichischen Parlaments, das in den 50er-Jahren nach einem Bombenangriff renoviert wurde. Jahrzehntelang habe es allen Abgeordneten und Mitarbeitern im Hohen Haus als Ort des Austausches und der Diskussion gedient.
Kickls Aussagen entbehrten wohl jedem Geschichtsverständnis und seien daher zutiefst abzulehnen, so der Nationalratspräsident. "Für uns ist es gerade nach dieser sommerlichen Überhitzung notwendig, wieder das richtige Maß zu finden."
FPÖ kontert Kritik von "ÖVP-Sonnenkönig"
"Verstörend sind höchstens die skurrilen Aktionen des Nationalratspräsidenten", konterten die Freiheitlichen in einer Aussendung, in der sie Sobotka als "ÖVP-Sonnenkönig" bezeichneten.
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker erinnerte etwa an "die Vereinnahmung des Parlamentes für ein Minderheitenprogramm der LGBTQ-Gemeinde" oder den "Affentanz rund um den goldenen Flügel". Sobotkas Wortmeldungen würden aber ohnehin bald nicht mehr von Relevanz sein, "denn nach der nächsten Wahl wird die Sonne des Präsidenten untergegangen sein".
(APA/Red)