Kickl für Verständnis für Russland und gegen Sanktionen

Zudem ersuchte FPÖ-Chef Herbert Kickl im ORF-Sommergespräch am Montag um Verständnis für Russland, das seit fast einem halben Jahr einen Angriffskrieg in der Ukraine führt, denn der Konflikt habe eine "Vorgeschichte".
Kickl fordert in ORF-Sommergespräch Aufhebung der Sanktionen gegen Russland
Die Sanktionen würden Europa in eine Wirtschaftskrise treiben, zeigte er sich überzeugt. Es drohe ein Winter ohne Versorgungssicherheit etwa bei Erdgas. "Was ist dann los, wenn die Industrie strauchelt?". Auf die Frage, ob er glaube, dass Russlands Präsident Wladimir Putin sofort mit uneingeschränkten Gaslieferungen reagieren werde, wenn man Sanktionen aufhebe, meinte Kickl: "Da wird man Gespräche führen müssen, um Gottes Willen." Es sei "unglaublich viel Porzellan zerschlagen worden".
Kickl fordert "auch die andere Seite zu verstehen"
In Russland hingegen würden die Sanktionen nicht wie gewünscht wirken, zeigte sich Kickl überzeugt. Auf den Hinweis, dass dort die Wirtschaft deutlich eingebrochen sei, versicherte der Chef-Blaue: "In Moskau herrscht ein weitgehend normales Leben." Er bat generell um eine differenzierte Betrachtung des Überfalls: "Man muss den Versuch machen, auch die andere Seite zu verstehen."
Denn es gebe eine "Vorgeschichte" des Konflikts, man müsse Verständnis für die "Sicherheitsinteressen" Russlands haben. Der FPÖ-Chef meldete Zweifel an einem Sieg der Ukraine an. "Denken Sie, dass die Ukraine den Krieg gewinnen kann?" Russland sei immerhin eine Supermacht mit Atomwaffen. Als Lösungsmöglichkeit sieht er etwa eine Zwei-Staaten-Lösung, wie Kickl erläuterte.
FPÖ-Chef für Fracking in Niederösterreich
Breche man nicht aus dem "Sanktionsteufelskreis" aus, würden die Preise "davongaloppieren". Eine mögliche Sofortlösung wäre laut Kickl eine Reduktion der Umsatzsteuer, eine Gaspreisbremse - oder die Erdgasförderung mittels Fracking in Niederösterreich.
Generell wünsche er sich, dass man aufhöre, Gas zu verteufeln, bat der FPÖ-Obmann. Er sei dafür, dass man in der Klimafrage mit "mehr Besonnenheit" agiere.
(APA/Red)