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KI-Topmanager werden Offiziere in der US-Armee

Kevin Weil (l.), CTO von OpenAI, und mehrere seiner Kollegen aus dem Silicon Valley werden Offiziere in der US-Armee.
Kevin Weil (l.), CTO von OpenAI, und mehrere seiner Kollegen aus dem Silicon Valley werden Offiziere in der US-Armee. ©APA/AFP
Eine neue Initiative der US-Armee bringt hochrangige Technologiemanager aus dem Silicon Valley in die Uniform der amerikanischen Streitkräfte.

CTOs von Meta, OpenAI und Palantir bilden die erste Kohorte des "Detachment 201" – einem Innovationskorps, das Fachwissen in Künstlicher Intelligenz ins Militär bringt. Die Technik-Manager treten ihren Dienst im Rang eines Oberstleutnant (Lieutenant Colonel) der Army Reserve an.

Technik statt Truppenübungen

Mitglieder der neuen Einheit, darunter Shyam Sankar (Palantir), Andrew Bosworth (Meta), Kevin Weil und Bob McGrew (beide OpenAI), sollen jährlich rund 120 Stunden in Diensten der US-Armee stehen. Anders als klassische Reservisten dürfen sie dabei ortsunabhängig und ohne militärische Grundausbildung arbeiten. Ihre Aufgabe ist klar umrissen: Technologische Innovationen fördern, Schulungen durchführen und die Streitkräfte bei der Rekrutierung digitaler Talente unterstützen.

Patriotismus und Personalstrategie

"Im Valley gibt es viel Patriotismus unter der Oberfläche, der jetzt ans Licht kommt", erklärte Meta-CTO Andrew Bosworth. Auch Mark Zuckerberg unterstütze seinen Entschluss der neuen Armee-Einheit beizutreten.

Für Bosworth sei die Teilnahme eine Möglichkeit, eine Familientradition des Militärdienstes fortzuführen. "Es ist möglich, dass ich zu viel Top Gun gesehen habe", meint Bosworth, der sich aufgrund seiner Körpergröße von etwa 1,88 Metern seinen Jugendtraum F16-Pilot zu werden, nicht erfüllen konnte.

Generalstabschef Randy A. George betonte die strategische Bedeutung der Initiative: "Wir müssen schneller werden – genau das tun wir hier." Die Armee gehe davon aus, dass künftige Konflikte zunehmend durch Drohnen, KI und Robotik geprägt sein werden.

Klare Trennung – trotz Nähe zu Rüstungsfirmen

Obwohl Meta und OpenAI inzwischen mit dem US-Rüstungsunternehmen Anduril Industries kooperieren, betonte die Armee, dass es strikte Trennlinien zu den Arbeitgebern der Reservisten geben werde. Eine Einflussnahme auf Projekte oder ein Interessenskonflikt sei ausgeschlossen.

Palantir selbst ist bereits seit zwanzig Jahren im Bereich der nationalen Sicherheit aktiv und betreibt unter anderem ein KI-Datenprojekt mit der Armee, das ein Volumen von über einer Milliarde Dollar haben könnte.

Fit für die Uniform?

Ganz ohne körperliche Anforderungen kommen die neuen Offiziere jedoch nicht davon. Schieß- und Fitnesstests sind verpflichtend – wenn auch mit Humor genommen. "Ich habe ihnen schon Angst gemacht, dass die Tests superhart werden", scherzte General George. OpenAI-Manager Kevin Weil, selbst ein Ultraläufer, zeigte sich unbeeindruckt vom Lauftest, räumte aber ein: "Wahrscheinlich bekommen wir trotzdem ordentlich eins auf den Deckel von den echten Soldaten."

Palantir-CTO Sankar (43) ist weniger zuversichtlich. Er befürchtet "vor fitteren Offizieren blamiert zu werden. Ich bin Experte für Technik, aber kein Experte im Soldatendasein."

(VOL.AT)

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