Keuchhusten-Epidemie in Kroatien erreicht alarmierende Ausmaße

Eine schwerwiegende Keuchhusten-Epidemie hat Kroatien erfasst, mit mehr als 1.100 registrierten Fällen seit Jahresbeginn. Diese Zahl übersteigt bei Weitem die jährliche Durchschnittszahl von 50 Fällen zwischen 2017 und 2021. Experten warnen vor der hohen Ansteckungsgefahr dieser Atemwegsinfektion, insbesondere für Neugeborene und Kleinkinder.


Kann lebensgefährlich sein
Die Erkrankung, die vor allem für Neugeborene und Kleinkinder lebensgefährlich sein kann, zeigt sich zunächst mit Symptomen ähnlich einer Erkältung, entwickelt sich aber zu einem charakteristischen, krampfartigen Husten. Die Inkubationszeit von Keuchhusten beträgt in der Regel neun bis zehn Tage, und eine Infektion kann sich über Monate erstrecken.

Besonders betroffen sind die Regionen um Zagreb und Split, wo die meisten Fälle, vor allem bei Kindern zwischen 6 und 14 Jahren, registriert wurden. Dies wirft Fragen zur Effektivität der Impfkampagnen auf. Obwohl in Kroatien Impfungen gegen elf Krankheiten, darunter Keuchhusten, vorgeschrieben sind, sanken die Impfraten im letzten Jahr bedenklich. Nur 92 Prozent der Kinder erhielten die erste Dosis des Impfstoffs, und bei der Auffrischungsdosis, die vor dem 7. Lebensjahr empfohlen wird, fiel die Rate auf 88 Prozent.

- Keuchhusten, weltweit eine der verbreitetsten Infektionskrankheiten, wird durch Bakterien verursacht, die Toxine freisetzen und dadurch die Atemwegsschleimhäute angreifen. Anfänglich ähneln die Symptome denen einer leichten Erkältung, einschließlich mildem Husten. Im weiteren Verlauf manifestiert sich jedoch ein intensiver, krampfartiger Husten, der häufig von einem keuchenden Geräusch beim Einatmen, Atemproblemen oder Erbrechen begleitet wird. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome, bekannt als Inkubationszeit, dauert typischerweise zwischen neun und zehn Tagen. Zudem kann eine Keuchhusteninfektion mehrere Monate andauern.

Zahlreiche kroatische Mediziner rufen dazu auf sich impfen zu lassen, da es in den sozialen Netzwerken ein Impfgegnerbewegung - ähnlich wie bei Covid-19 - gibt. Falsche Behauptungen über Impfstoffe hätten seit der Coronavirus-Pandemie zugenommen und trügen zum Rückgang der Impfraten bei. Experten vermuten, dass die Isolationsmaßnahmen während der Covid-19-Pandemie auch zu einer allgemeinen Schwächung der natürlichen Immunität der Bevölkerung geführt haben könnten. (VOL.AT)