Die Spanierin sei in ziemlich gutem Zustand, jedoch bedrückt, weil sie bisher keine Nachricht von ihrer Familie und ihrem österreichischen Lebensgefährten erhalten habe. Seit ihrer Festnahme sei sie jedoch gut behandelt worden, berichtete ihr Anwalt Beorchia.
Der Rechtsanwalt aus Udine erhielt für die in Barcelona lebenden Angehörigen der 32-Jährigen die Genehmigung für einen Besuch im Gefängnis. Die Mutter der Spanierin werde voraussichtlich am kommenden Freitag die Inhaftierte besuchen. Auch für den Lebensgefährten der im zweiten Monat schwangeren Eissalonbesitzerin bemühe er sich um eine Besuchsgenehmigung, erklärte der Rechtsanwalt. Die Frau habe das Recht, im Gefängnis mit ihrer Familie zu telefonieren.
Eisverkäuferin hat Auslieferung zugestimmt
Die Spanierin habe den Justizbehörden in Triest ihre Zustimmung zur Auslieferung nach Österreich gegeben, berichtete der Rechtsanwalt. Die Justizbehörden in Triest werden am Montag über den Auslieferungsantrag entscheiden, den die österreichischen Justizbehörden einreichen wollen. Beorchia zeigte sich zuversichtlich, dass der Antrag angenommen wird.
Am morgigen Mittwoch soll Estibaliz C. im Gefängnis auch Besuch von der mexikanischen Konsulin in Italien, Rita Vargas, erhalten. Die Eissalonbesitzerin ist sowohl spanische als auch mexikanische Staatsbürgerin, da sie in Mexiko geboren wurde.
Estibaliz C. ist verdächtig, ihren deutschen Ex-Ehemann im Jahr 2008 und ihren Lebensgefährten im Spätherbst 2010 erschossen zu haben. Die Leichen soll sie zerstückelt, in Plastiksäcke verpackt und einbetoniert in Mörtelwannen und Tiefkühltruhen in einem Kellerabteil in der Meidlinger Oswaldgasse 1 deponiert haben. In dem Haus befindet sich auch ihr Eissalon. Nachdem Arbeiter in der Vorwoche die Toten entdeckt hatten, war die 32-Jährige geflüchtet, am vergangenen Freitag in Udine aber verhaftet worden.
(apa)