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Kellerdecke in Wiener Wohnhaus eingestützt

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Für Aufregung sorgte am Dienstagvormittag der Einbruch einer Kellerdecke in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus.

Laut Statikern sei das betroffene Haus in der Herklotzgasse durch den Schaden einstürzgefährdet, berichtete Horst Lassnig, Sprecher der Magistratsdirektion Krisenmanagement und Sofortmaßnahmen (MDKS), der APA. Sämtliche Bewohner wurden evakuiert und das Gebäude für unbestimmte Zeit gesperrt.

Metallträger im Mauerwerk seien gebrochen, gegen 11.30 Uhr stürzten 50 Quadratmeter der Wand zwischen Keller und Erdgeschoss ein, teilte die Wiener Feuerwehr mit. Etwa zehn Personen, die sich zum Zeitpunkt des Einsatzes in sechs Appartements des dreistöckigen Mietshauses befanden, wurden evakuiert.

Sämtliche Mieter der insgesamt 16 Wohnungen dürfen das rund 150 Jahre alte Haus nicht mehr betreten und müssen auf Ersatzquartiere ausweichen, erklärte Lassnig. Das Gebäude sei in einem sehr schlechten Zustand. Ein zweiter Statiker habe sich gar nicht mehr getraut, in das Bauwerk hinein zu gehen. Das Gas wurde aus Sicherheitsgründen abgedreht, auch die Straße musste gesperrt werden.

Wie lange die Evakuierung des Hauses aufrecht bleibe, sei noch unklar, die Maßnahme könne Tage oder Wochen dauern, so der Sprecher. Derzeit seien 23 Personen betroffen, die nur mit dem Hab und Gut, das sie bei sich hatten, in Notquartieren untergebracht wurden. Ein Betreten der Wohnungen und somit das Holen von Kleidung und anderen Gegenständen wäre zu gefährlich.

Als Ersatzquartier diene eine ehemalige Schule in der Triester Straße, berichtete Lassnig. Da viele der ausländischen Hausbewohner über die Osterfeiertage vermutlich zu ihren Verwandten gefahren seien, dürfte die Zahl der Betroffenen noch um etliche Personen wachsen. An Ort und Stelle sowie im Ersatzquartier werden die Bewohner vom Bürgerdienst, dem Fonds soziales Wien (FSW) sowie dem Wiener Roten Kreuz und der Caritas versorgt.

Auch über die Ursache für den Deckeneinsturz wird bereits spekuliert. Man vermutet, dass eine Mittelmauer illegal abgetragen worden sei, erläuterte Lassnig. Das Fehlen der Wand dürfte die Statik des gesamten Hauses massiv beeinträchtig haben. Ob das Gebäude saniert werden kann oder abgerissen werden muss, stehe derzeit noch nicht fest. Experten würden den Zustand der Mauern genau analysieren und danach eine Entscheidung treffen.

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