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Keine Zukunft für das Egger Sägewerk Sutterlüty

Keine Zukunft für das Sägewerk in Egg.
Keine Zukunft für das Sägewerk in Egg. ©Sutterlüty Holzwerk
Das Sägewerk Sutterlüty im Ortszentrum von Egg steht vor dem schrittweisen Aus. Warum sich die Pläne für einen neuen Standort zerschlagen haben.

Betrieb wird eingestellt

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Wie das Unternehmen gegenüber der wirtschaftspresseagentur bestätigt hat, soll der Betrieb in einigen Jahren eingestellt werden. Grund dafür sind fehlende Entwicklungsmöglichkeiten am aktuellen Standort sowie die erfolglose Suche nach einer neuen Betriebsstätte.

Betriebsaus für Traditionsunternehmen angekündigt

Das Sägewerk, das seit rund 100 Jahren in Egg ansässig ist, wird von Fred und Rainer Sutterlüty geführt. Beide werden in den kommenden Jahren das Pensionsalter erreichen. Wie Fred Sutterlüty gegenüber der wirtschaftspresseagentur erläuterte, sei eine Weiterführung des Betriebs unter den gegebenen Umständen nicht möglich.

Standortprobleme und behördliche Auflagen

Seit Jahren kämpft das Unternehmen mit einer Vielzahl an Einschränkungen: Nähe zu Wohngebieten, strenge Schall- und Anrainerschutzauflagen sowie bekannte nachbarschaftliche Konflikte erschweren den Betrieb. Ein für den Betrieb notwendiger Rundholzplatz konnte nicht errichtet werden. Investitionen in die veraltete Anlagentechnik am aktuellen Standort wären nach Einschätzung der Betreiber wirtschaftlich nicht tragbar.

Kein geeigneter neuer Standort gefunden

Die Suche nach einer alternativen Betriebsstätte – bevorzugt im Bregenzerwald – blieb ohne Erfolg. Zwei Angebote aus Deutschland wurden geprüft, schieden jedoch aufgrund der Entfernung aus. Laut Fred Sutterlüty seien die Grundstückspreise in Vorarlberg sehr hoch, zudem finde sich kaum eine Gemeinde, die einem Sägewerksbetrieb mit Flächenbedarf von rund zwei Hektar Raum geben würde.

Neubau wirtschaftlich nicht tragfähig

Auch ein Neubau auf der sprichwörtlichen grünen Wiese wurde verworfen. Laut dem Unternehmen wären dafür Investitionen im zweistelligen Millionenbereich notwendig. Bei der derzeitigen Betriebsgröße – rund 30.000 Festmeter Holz pro Jahr – sei ein solcher Schritt nicht rentabel. Eine wirtschaftliche Neuausrichtung wäre erst ab einer Verarbeitungsmenge von etwa 100.000 Festmetern denkbar, die in der Region nicht zur Verfügung steht. Die Situation gewinnt zusätzlich an Bedeutung, weil mit Julian Sutterlüty zwar ein möglicher Nachfolger bereitstünde – eine Weiterführung des Betriebs aber aufgrund der bestehenden Rahmenbedingungen nicht möglich ist.

Am Standort des Unternehmens in Egg ist künftig eine Nachnutzung vorgesehen. Ein entsprechender Entwicklungsprozess wurde laut Informationen bereits angestoßen. Wie an anderen Orten im Land ist auch hier die Rede von einer möglichen Nutzung als "gemischtes Wohnquartier".

(red.)

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