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Keine Sprengfallen im Haus gefunden

Der Täter war bei Durchsuchung des Hauses definitiv nicht im Gebäude, erklärte die Sicherheitsabtelung NÖ. Es habe auch keinen Hinweis auf Sprengfallen gegeben.

Natascha Kampusch dürfte ausgesagt haben, dass der Verdächtige nach seinen eigenen Angaben auf Granaten schläft – offenbar um sie einzuschüchtern. Das Gebäude wurde auch mit Spürhunden nochmals nach Sprengstoffen abgesucht.

Das Verlies hätte sich in einer vier mal drei Meter großen Montagegrube in der Garage befunden, erklärte Reischer. Ungefähr die Hälfte davon sei mit einer Mauer abgeteilt gewesen. Der Durchgang im Ausmaß von 50 mal 50 Zentimetern sei mit einem schweren schalldichten Tresor versperrt, wenn der mutmaßliche Täter nicht zu Hause war. In dem 1,60 Meter hohen Abteil würden sich ein aufklappbares Hochbett und Stellagen mit Kinderbüchern bis zu heutiger Literatur befinden.

In den ersten Jahren ihrer Gefangenschaft dürfte Natascha nie außerhalb des Hauses gewesen sein. In jüngster Zeit soll sie aber auch mit dem mutmaßlichen Entführer einkaufen gewesen sein, sei aber derart eingeschüchtert gewesen, dass sie sich keinen Meter von ihm weg gewagt hätte. Wahrscheinlich war die Frau bis zuletzt öfter physischer Gewalt und wahrscheinlich auch sexuellen Übergriffen ausgesetzt, sagte Reischer. Vor allem in den ersten Jahren ihrer Gefangenschaft hätte das Mädchen einiges durchmachen müssen, meinte Reischer.

Die elektronischen Absicherungen im Haus seien großteils Attrappen. Die Besitzerin des Haues ist die Mutter, die ihren Sohn auch öfter besucht haben soll. Zumindest einmal hätte Natascha dabei auch Kontakt mit ihr gehabt, wobei die Anwesenheit des Mädchens der Mutter gegenüber mit irgendeiner Geschichte erklärt wurde. Die Mutter habe also von der Entführung nichts gewusst.

Wolfgang P. (44) ist Elektrotechniker. Er hatte früher eine Alarmanlagenfirma besessen oder war dort beschäftigt. Das Haus vermittle den Eindruck, dass P. ein sehr penibler Mensch sei. Es sei alles überaus ordentlich.

Dass Natascha heute flüchten konnte, sei eine völlig überraschende Möglichkeit für die Frau gewesen, meinte Reischer. Wolfgang P. habe zu diesem Zeitpunkt Verhandlungen über ein Grundstück geführt und hatte sie nicht eingesperrt, bevor er das Haus verließ. Sie habe sich daraufhin in einen Garten in der Blaselgasse 2 geflüchtet. Die Besitzerin verständigte die Polizei, dass sich eine verwahrloste Frau in ihrem Garten befinde.

Die Nachbarn wurden noch nicht einvernommen. Das Hauptaugenmerk liegt auch während der Nacht auf dem Haus und der Fahndung nach dem Täter. Es gebe Hinweise, dass er möglicherweise mit einem Fluchthelfer unterwegs ist. Wolfgang P. habe keinen Reisepass bei sich.

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