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Keine oberirdischen Gleise mehr: Unterflurlösung für Betroffene "längst überfällig"

Land und Gemeinden für Unteflurlösung: Was sagen Betroffene dazu?
Land und Gemeinden für Unteflurlösung: Was sagen Betroffene dazu? ©VOL.AT/Mayer, VOL.AT/Natter, Canva Pro
Unterirdische Gleise im Unteren Rheintal: Land und Gemeinden einigen sich auf "längst überfällige" Lösung. Betroffene Bürger begrüßen die Entscheidung und hoffen auf eine rasche Umsetzung.
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Darum geht es:

  • Bahnausbau im Unteren Rheintal soll unterirdisch erfolgen
  • Betroffene Bürger begrüßen die Entscheidung und hoffen auf rasche Umsetzung
  • Einige Bürger betonen Vorteile wie mehr Platz und verbesserte Lebensqualität
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Nach langem Hin und Her haben sich Land und Gemeinden doch noch auf die Unterflurlösung für den Bahnausbau im Unteren Rheintal geeinigt. "Zielvorstellung ist, dass im dicht besiedelten Raum und entlang des Bodenseeufers keine oberirdische Gleiszulegung erfolgt", so eine gemeinsame Erklärung. VOL.AT hat sich dazu in Lauterach, Bregenz und Lochau umgehört.

Sabina Dimitrijevic-Djordjevic wohnt in Lauterach.

Unteflurlösung: "Wieso nicht?"

Zuerst machte VOL.AT im Lauteracher Zentrum Halt. "Also mir ist es egal, es wäre mal was Anderes", meint Sabina Dimitrijevic-Djordjevic, die in der Marktgemeinde lebt. "Wieso nicht", meint sie zur Unterflurlösung. "Auf jeden Fall" sei sie dafür, dass man es zumindest probiere. "Das muss ja eigentlich das Land entscheiden und die Vorsitzenden", verdeutlicht sie.

Helmut Ölz saß gerade im Café in Lauterach, als VOL.AT vorbeischaute. ©VOL.AT/Natter
Helmut Ölz aus Lauterach ist für die Unterflurlösung. ©VOL.AT/Mayer

"Es gehört runter"

"Ja, das ist gut. Es gehört runter", meint Helmut Ölz, der gerade bei "s'Café" im Gastgarten saß, als VOL.AT vorbeischaute. Wenn das Bahngleis an der Oberfläche wegkomme, stehe mehr Platz zur Verfügung, gibt er zu verstehen. Auch, wenn Häuser geschliffen werden müssten, man könne oben ja wieder was drauf bauen, so Ölz gegenüber VOL.AT.

Ein zweites Gleis an der Pipeline kann sich Raimund Rosenberger nicht vorstellen. ©VOL.AT/Natter

"Schön wäre, wenn sie jetzt was machen würden"

"Gott sei Dank sind sie sich jetzt einig, aber schön wäre, wenn sie jetzt was machen würden", betont Raimund Rosenberg. "40 Jahre erlebe ich das schon und es ist immer das Gleiche." Immerhin habe man schon eine "tolle Pipeline" gemacht und auch bei der Unterführung gehe es voran, erklärt er. "Hoffen wir, dass das andere auch kommt." Ein zweites Gleis an der Pipeline kann er sich nicht vorstellen: "Wenn, dann muss man runter", meint er. Zuerst müsse man planen und abschätzen, was man finanzieren könne. Es sei ein Schritt in die richtige Richtung.

Rosenberg war mit seinem Hündchen an der Pipeline spazieren. ©VOL.AT/Mayer

"Für mich gehört es so, wie es jetzt ist"

"Was die hier machen, geht schon seit 30 Jahren so", meint eine Bregenzerin, die lieber anonym bleiben wollte. "Ob ich das erlebe? Keine Ahnung." Sie sei dafür, dass der Bahnausbau weiterhin oberirdisch passiere. "Weil es einfach hier hinpasst", verdeutlicht sie. "Anders kann ich es mir nicht vorstellen." Auch, wenn ein zweites Gleis bedeuten würde, dass die Pipeline zwischen Bregenz und Lochau wieder umgebaut werden müsste: "Für mich gehört es so, wie es jetzt ist und fertig. Ich bin hier noch vom alten Schlag", gibt sie zu verstehen.

Georg Solder findet, eine Unterflurlösung sei schon lange überfällig. ©VOL.AT/Mayer

Gute Lösung für Anrainer ist gefragt

"Ich es ist eine super Idee und schon lange überfällig", erklärt Georg Solder aus Bregenz gegenüber VOL.AT. Schon früher hätte man seiner Meinung nach auf einen unterirdischen Bahnausbau setzen müssen. "Es wird die Lebensqualität verbessern", ist er sich sicher. "Ich hoffe, das wird jetzt schnell umgesetzt." Dazu, dass eventuell auch Häuser der Unterflurlösung weichen müssten, meint er: "Ich hoffe, wenn es wirklich dazu kommt, dass eine gute Lösung gefunden wird für die Anrainer. Auf lange Sicht wäre es super, wenn man es unterirdisch machen würde. Aber man muss auf die Leute achtgeben und ihnen auch was bieten."

Gabriele Oberhollenzer und Hannelore Wittur traf VOL.AT beim Radweg nahe dem Lochauer Bahnhof. ©VOL.AT/Mayer

"Ich glaube, dass das optimal ist"

Auch die Lochauerin Gabriele Oberhollenzer findet die Einigung zur Unteflurlösung gut. Ein zweigleisiger Bahnausbau oberirdisch sei "ein Wahnsinn" – auch, da man die Pipeline eventuell wieder umgestalten müsste. Unten sei zwar wahrscheinlich teurer, aber die bessere Lösung, gibt sie zu verstehen: "Ich glaube, dass das optimal ist".

Video: Was sagen Sie zur Unterflurlösung?

Hannelore Wittur aus Lochau im VOL.AT-Gespräch. ©VOL.AT/Natter

"Da wird noch viel Wasser im Bodensee fließen"

Hannelore Wittur freut sich über die Einigung von Land und Gemeinden. "Das hätten sie schon vor dreißig Jahren oder vor vierzig machen sollen", meint die Lochauerin. "Ich lebe hier direkt an der Bahn. Jede Nacht falle ich fast aus dem Bett vor lauter Krach von den Lastzügen", verdeutlicht sie. Ihr sei klar, dass diese fahren müssten, es sei allerdings eine Zumutung für Anrainer, dass man es leider so gut höre. "Ich glaube, dass ich das gar nicht erlebe, bis es so weit ist", meint sie allerdings zur Umsetzung. "Da wird noch viel Wasser in den Bodensee fließen". Sie sei für die unterirdische Lösung, da es um die Zukunft gehe.

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(VOL.AT/Mirjam Mayer und Jan Natter)

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