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Keine Kosovo-Anerkennung durch Vatikan

Es gebe keine Anzeichen, dass der Vatikan, der die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkannt hat, seinen Standpunkt in diesem Punkt verändern könnte, erklärte der serbische Außenminister Vuk Jeremic laut Belgrader Medien nach einem Besuch im Vatikan am Montagabend.

 Jeremic war mit dem Präfekten der Ostkirchen-Kongregation, Kardinal Leonardo Sandri, sowie dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, zusammengekommen.

Nach Angaben des serbischen Außenministers erfolgte sein Besuch im Vatikan anlässlich des fünften Jahrestages der größten inter-ethnischen Gewalt im Kosovo seit Kriegsende im Juni 1999. Innerhalb von 36 Stunden wurden im März 2004 35 serbisch-orthodoxe Kirchen und Klöster von kosovo-albanischen Extremisten in Brand gesetzt, zerstört oder beschädigt. “Gegenwärtig gibt es keinen anderen Punkt in Europa, wo die Wahrung des christlichen Erbes mehr bedroht ist als im Kosovo”, meinte Jeremic in diesem Zusammenhang.

Damals kamen 19 Personen ums Leben, rund 4.000 Serben wurden aus ihren Heimen vertrieben, rund 900 Häuser in Brand gesetzt. Den Anlass für den Gewaltausbruch lieferten kosovarische Medienberichten, wonach drei albanische Kinder unweit von Mitrovica von ortsansässigen Serben in den Tod im Fluss Ibar getrieben worden seien. Die Berichte erwiesen sich später als falsch. Die im Kosovo stationierte internationale Schutztruppe KFOR wurde von den blutigen Ausschreitungen überrascht.

Die serbisch-orthodoxe Kirche wird den Jahrestag des Gewaltausbruchs mit einer Gedenkmesse in der Belgrader Domkirche gedenken. Gedenkmessen sollen auch in den serbisch-orthodoxen Kirchen und Klöstern im Kosovo zelebriert werden.

Der Kosovo hatte nach Jahren unter UNO-Übergangsverwaltung am 17. Februar 2008 einseitig seine Unabhängigkeit von Serbien ausgerufen. Diese wurde bis dato von 56 Staaten anerkannt. Im Kosovo leben zu rund 90 Prozent ethnische Albaner, die zumeist Muslime sind; zwischen fünf und sieben Prozent sind Serben. Der Kosovo hat sich in seiner Verfassung aus dem Vorjahr dazu verpflichtet, die Erhaltung des kulturellen und religiösen Erbes aller Volksgruppen sicherzustellen.

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