Das sei “nicht zielführend”, erklärte Chefermittler Norbert Schwendinger am Donnerstag gegenüber der APA. Der Auslieferungstermin für den 26-jährigen Tatverdächtigen, der derzeit in der Schweiz inhaftiert ist, sei weiter offen. Ebenfalls noch nicht klar ist, ob auch der Bruder des getöteten Cain befragt wird. Der Sechsjährige hatte am vergangenen Samstag in Bregenz miterleben müssen, wie sein kleiner Bruder zu Tode geprügelt wurde.
Die Mutter der beiden Buben, deren Alter von den Behörden mittlerweile von 25 auf 24 Jahre korrigiert wurde, war am Mittwoch erstmals nach der Bluttat zu einer Einvernahme fähig gewesen. Eine zweite Befragung der Frau, gegen die ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Vernachlässigung ihrer Fürsorge- und Obhutpflichten läuft, sei nach aktuellem Stand der Dinge nicht vorgesehen. Ebenso sei eine zweite Einvernahme des 26-jährigen Serben in der Schweiz nicht notwendig. “Die machen wir selbst, wenn wir ihn in Vorarlberg haben”, sagte der Chefermittler.
Wann das so weit sein wird, konnte Schwendinger am Donnerstag vorerst nicht sagen. Der Auslieferungstermin sei weiter offen. Grundsätzlich gilt: Stimmt der Serbe einem verkürzten Auslieferungsverfahren zu, könnte er möglicherweise schon nächste Woche nach Vorarlberg überstellt werden.
Ebenfalls noch nicht geklärt ist, ob der sechsjährige Bruder von Cain zu den Vorfällen am Samstagabend befragt wird. Jedenfalls gelte aber als oberster Grundsatz, “dass das Wohl des Kindes im Vordergrund steht”, betonte Schwendinger. Daran gebe es nichts zu rütteln. Abgeschlossen sind hingegen die Recherchen im Umfeld der Familie und bei den Nachbarn. Diese hätten “nichts wesentlich Neues” ans Tageslicht gebracht.
Zur Anzeige des Tiroler Luca-Kinderschutzvereins gegen die Jugendwohlfahrt konnte die Staatsanwaltschaft Feldkirch am Donnerstag keine Angaben machen. “Ich habe noch keine Informationen darüber, ob die Anzeige im Haus eingelangt ist”, erklärte Behördensprecher Heinz Rusch gegenüber der APA. Über das weitere Vorgehen wollte er deshalb nicht spekulieren. Kinderschutzverein-Obmann Bernhard Haaser, Vater des infolge von Misshandlungen gestorbenen Luca, hat die Anzeige nach eigenen Angaben am Mittwoch nach Feldkirch geschickt.
Nach dem gewaltsamen Tod von Cain ist die Bestürzung in Vorarlberg unterdessen weiter riesig. Im Gedenken an den Dreijährigen soll deshalb am Freitag (19.00 Uhr) beim Schiffshafen eine Mahnwache abgehalten werden.