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„Kein Schnee von gestern“

Der Vortragende Christian Kanzian (Mitte) mit Organisator Günter Picher (li) und Schulleiter Hermann Begle (re).
Der Vortragende Christian Kanzian (Mitte) mit Organisator Günter Picher (li) und Schulleiter Hermann Begle (re). ©Laurence Feider
Ein philosophischer Vortrag an der HAK Lustenau befasste sich mit dem Sinn des Lebens. Lustenau. Sie beschäftigt (nicht nur) Philosophen seit Jahrtausenden: die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Vortrag Christian Kanzian HAK Lustenau

Gibt es wirklich einen letzten Sinn der über allem steht? Oder ist das Leben absurd wie etwa Camus und Sartre behaupteten?

Gibt es ein letztes Ziel?

Mit der Sinnesfrage beschäftigte sich ein Vortrag vergangene Woche an der HAK Lustenau. „Auch in der modernen Philosophie befassen wir uns mit der Sinnfrage. Sie war immer schon da, ist aber längst kein Schnee von gestern”, so der Vortragende Universitätsprofessor Dr. Christian Kanzian von der theologischen Fakultät Innsbruck. Eingänglich gab er eine kurze Einführung in die Grundlagen der Philosophie und ihre Begrifflichkeit, dann ging es schon mitten hinein in die Sinnfrage. „Es ist die Aufgabe des Philosophen, nach dem letzten Ziel des menschlichen Handelns zu fragen”, so der Philosoph und Hochschulprofessor. Aber was könnte das sein – ein Ziel das allen Handlungen einen Sinn gibt? Das letzte Ziel ist das Glück, sagen die alten Philosophen. Doch was ist Glück? „Glück ist das, was man heute unter Selbstverwirklichung versteht, dort wo wir alle unsere Vermögen zur Entfaltung bringen”, erklärte Kanzian.

Was ist Glück?

Doch möchte wirklich jeder glücklich werden oder gibt es auch Glücksverweigerer? Ist Glück beliebig oder kann man darüber streiten, worin das Glück des Menschen besteht? Dass materieller Wohlstand, Gesundheit und soziales Engagement niemals das letzte Ziel in der Hierarchie sein können, legte Kanzian eindrücklich dar. „Gibt es wirklich ein letztes Ziel das nicht weiter hinterfragbar ist? Darin sind sich die Philosophen nicht einig”, führte der Referent aus. Ist es dann vielleicht die Philosophie die dem Leben einen Sinn gibt? „Philosophie ist nicht Glück, aber eine Möglichkeit sich lästigen Fragen zu stellen”, schloss Kanzian seinen kurzweiligen Vortrag und stellte sich anschließend den Fragen der interessierten Zuhörer.

Ethikunterricht an der HAK

Der Vortrag von Professor Kanzian wurde von DDDDr. Günter Pichler im Rahmen seiner freiwilligen Ethik-Seminare an der HAK Lustenau in Zusammenarbeit mit dem Elternverein und dem Kuratorium der Schule organisiert und regte zum Nachdenken über die großen Fragen des Lebens an.

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