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Kein Ende der Morddrohungen für Bakir

Der Redakteur des bosnischen TV-Senders FBiH, Bakir Hadziomerovic, dessen wöchentliche Sendung "60 Minuten" für brisante politische Themen bekannt ist, ist seit Monaten mit Morddrohungen konfrontiert.

Die jüngste Drohung habe er am heutigen Freitag per E-Mail erhalten, teilte der staatliche Sender des größeren bosnischen Landesteils in Sarajevo mit.

Die Gewerkschaft des TV-Senders der bosniakisch-kroatischen Föderation forderte unterdessen die Polizei auf, alles zu unternehmen, um die Urheber der Morddrohungen zu finden. Mit der gleichen Forderung wandte er sich auch an den bosnischen Journalistenverband. “Lasset uns zeigen, dass dieses Mal wir alle Bakir Hadziomerovic sind und man uns nicht einschüchtern und zum Schweigen bringen kann”, teilte der Verband in einer Aussendung mit.

Ein anderer Journalist von “60 Minuten” meldete bereits am Donnerstagabend bei der Polizei in Lukovac, einem Stadtteil Sarajevos, Drohungen eines lokalen Mafiabosses. Avdo Avdic berichtete, dass er die Drohungen von Tasim Kucevic ausgerichtet wurden, der für die Organisation der Prostitution in einem lokalen Motel bekannt ist. Avdic hatte mit Kucevic einen Beitrag für die Sendung gedreht.

Thema der jüngsten Sendung “60 Minuten” waren unter anderem die Ermittlungen der bosnischen Wahlkommission gegen den Föderationspremier Nedzat Brankovic wegen eines vermeintlichen Interessenkonfliktes. In der Sendung wurde auch über die Serbische Demokratische Partei (SDS) berichtet, die als “Verband der Fans des Kriegsverbrechers Radovan Karadzic” vorgestellt wurde. Der im Juli in Belgrad festgenommene Ex-Präsident der Republika Srpska und ehemalige SDS-Chef wird sich vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal sowohl für den Völkermord in Srebrenica als auch für den Beschuss von Sarajevo während des Bosnien-Krieges (1992-1995) verteidigen müssen.

Die beiden bosnischen Landesteile, neben der Föderation auch die Republika Srpska, haben eigene TV-Sender. Dazu kommt noch der gesamtstaatliche TV-Sender BHRT.

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