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Kein Beschluss der ÖBB-Aufsichtsräte

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Ohne endgültigen Beschluss für den neuen Wiener Hauptbahnhof sind heute, Donnerstag, die außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen der fünf ÖBB-Gesellschaften zu Ende gegangen.

ÖBB-Holding-Vorstand Martin Huber versprühte dennoch Optimismus. Das Projekt sei wohlwollend zur Kenntnis genommen worden, erklärte er in einer Aussendung. Die heutige Aufsichtsratssitzung hatte deutlich länger gedauert als ursprünglich erwartet wurde.

„Die Weichen sind gestellt, der neue Hauptbahnhof Wien steht vor der Realisierung, auch wenn heute noch kein definitiver Beschluss gefasst wurde, weil die abschließenden Verhandlungen über die Finanzierung innerhalb des Rahmenplans mit BMF und BMVIT (Finanz- und Infrastrukturministerium, Anm.) noch zu führen sind“, so Huber. Basierend auf einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für das Projekt liege nun eine technisch und wirtschaftlich ausgereifte Variante vor, die nun der weiteren Planung zu Grunde gelegt werden soll.

ÖBB-Holding-Vorstand Martin Huber betonte nach der Nicht-Zustimmung der Aufsichtsräte am Donnerstag, dass der Abschluss der Finanzierungsverhandlungen für den Wiener Hauptbahnhof rasch erfolgen müsse, „wenn wir unseren ambitionierten Zeitplan nicht gefährden wollen. Jede Verzögerung hätte auch Auswirkungen auf die Kosten“. Eine Ablehnung hatte sich abgezeichnet. Einige Räte hatten sich im Vorfeld beschwert, dass sie die Unterlagen für das millionenschwere Bauprojekt erst im Laufe dieser Woche erhalten hätten.

Huber will bei dem Projekt, das die Wirtschaftlichkeitsprüfung der ÖBB bereits bestanden hat und mit 600 Mio. Euro um mehr als 100 Mio. Euro teurer kommen wird, als ursprünglich kalkuliert, nicht mehr lange fackeln: „Es geht um die Verwirklichung eines der wichtigsten ÖBB-Projekte der Zukunft. Mit diesem Projekt schaffen wir einen Quantensprung in der Qualität gegenüber unseren Kunden“, erklärte er in seiner Aussendung.

Aus seiner Sicht könnte bereits 2007 mit dem Umbau der Schnellbahnstation Südtirolerplatz begonnen werden. Nach dem positiven Abschluss der Umweltverträglichkeitsprüfung, mit der nächstes Jahr begonnen werden soll, kann aus Hubers Sicht 2009 mit dem Bau des neuen Hauptbahnhofes und der „BahnhofsCity“ gestartet werden. Eine Teilinbetriebnahme sei für 2011, die Fertigstellung des Hauptbahnhofes für 2012 geplant.

Der Hauptbahnhof werde dann neben dem Flughafen zur wichtigsten Drehscheibe für den internationalen und nationalen Personenreiseverkehr in Wien. Aus zwei Kopfbahnhöfen entstehe ein zentraler Durchgangsbahnhof und damit ein neuer Knotenpunkt im transeuropäischen Schienenverkehr geschaffen. Erstmals würden die Züge aus Norden, Süden, Osten und Westen in Wien an einem Bahnhof verbunden.

Huber verwies darauf, dass neben der neuen Bahnhofshalle auch eine „BahnhofsCity“ errichtet wird. Unter den künftigen Gleisanlagen und in der Bahnhofshalle entstehe ein Einkaufszentrum mit einer Verkaufsfläche von 20.000 Quadratmeter sowie eine Garage mit 600 Stellplätzen. Am Gelände des heutigen Südbahnhofes soll bis 2015 zudem ein neues Stadtviertel mit Büroflächen im Gesamtausmaß von rund 550.000 m2 und 5.000 neuen Wohneinheiten gebaut werden. Insgesamt würden freiwerdende Flächen von ca. 59 Hektar städtebaulich entwickelt.

Im Zuge des Projektes Hauptbahnhof wollen die ÖBB auch verschiedene betriebsnotwendige Serviceeinrichtungen verlegen und an einem zentralen Ort zusammenführen. Am Standort Matzleinsdorferplatz werden demnach unter anderem Werkstätten für Personenwagen und Loks sowie die notwendigen Zu- und Nachlaufgleise konzentriert.

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