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"KAZ.007" präsentiert sich "very british"

Bregenz - Die zeitgenössische Schiene der Festspiele "Kunst aus der Zeit", kurz "KAZ.007", ist am Samstagabend mit der "Opening Night KAZ.007 - Made in Britain" eröffnet worden.

Mit einer Performance, einem Ensemble-Konzert und Club-Musik wurden den Besuchern in der Werkstattbühne des Bregenzer Festspielhauses am Eröffnungsabend gleich drei Veranstaltungen geboten, die ganz im Zeichen der britischen Gegenwartskunst standen.

Den Anfang machte die britisch-deutsche Künstlergruppe „Gob Squad“ mit ihrer Live-Celebrity-Performance „Who are you wearing?“ (Wen tragen Sie?). Sonst wird diese Frage nach dem Designer der Galarobe den Stars beim Auflaufen am Roten Teppich gestellt, diesmal richtete sie sich ironisch an die KAZ-Gäste, die für kurze Zeit in die Rollen von Angelina Jolie, Bruce Willis oder Phil Collins schlüpften und so zum Star wurden. Sie wurden bei ihrer Ankunft gefilmt und von den drei Künstlern Sean Patten, Bastian Trost und Simon Will interviewt, die Bilder wurden in einer Live-Schaltung auf einen großen Bildschirm übertragen. Das Publikum konnte sich so selbst als Teilnehmer der Event- und Star-Kultur beobachten.

So gab etwa das Alter Ego von Daniel Radcliffe an, keinen einzigen der Harry Potter-Filme gesehen zu haben. „Britney Spears“ gestand, kein Englisch zu sprechen, und „Brigitte Bardot“ stolzierte im Goldkleid am Arm des Interviewers über den Roten Teppich. Die Darsteller aus der US-Serie „Friends“ erklärten, öfters Gruppenreisen zu unternehmen, und „Antonio Banderas“ führte gemeinsam mit „Ricky Martin“ Kickbox-Übungen vor.

Ab 21.00 Uhr war zur Opening Night dann erstmals das Österreichische Ensemble für Neue Musik (OENM) in Bregenz zu hören. Im Rahmen von „Made in Britain Vol. 2“ präsentierte das OENM britische Gegenwartsmusik von Harrison Birtwistle, Richard Barrett, Peter Maxwell Davies und Rebecca Saunders. Programmatisches Prinzip der Truppe ist es, im Ausland zeitgenössische österreichische Musik vorzustellen, im Inland will man dagegen einen Überblick über internationale Tendenzen bieten. „Made in Britain Vol. 3“ wird am 1. August folgen, der Wiener Conzert-Verein präsentiert dann kammermusikalische Werke unter anderem von Thomas Adès und Tansy Davies.

Als Schlusspunkt der Opening Night folgte der „Culture Shock“ mit Musik aus der englischen Club-Szene. DJ James Pountney, Sohn des Festspielintendanten David Pountney, brachte mit Minimal-Techno und Electro-House das Londoner Nachtleben nach Bregenz und bildete als Teil des Spektrums in der zeitgenössischen britischen Musik einen gewollten Bruch zum Ensemble-Konzert.

Weitere Programmpunkte der KAZ-Schiene sind das Konzert „Great Britain – Minimal Britten“, in der neben Musik von Michael Nyman auch die Sonate für Violoncello und Klavier des britischen Komponisten Benjamin Britten zur Aufführung gelangt. Als zeitgenössische Oper wird am 26. und 28. Juli „The Shops“ von Edward Rushton rund um Konsum, Gier und Sammelleidenschaft zu sehen sein. Zu dem Auftragswerk von „The Opera Group“ und den Bregenzer Festspielen wird jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn ein Einführungsgespräch stattfinden.

Die zweite Oper, die im Rahmen von KAZ zu hören sein wird, ist die Fußball-Oper „Playing Away“ von Benedict Mason. Dabei wird Intendant Pountney sein Inszenierungs-Debüt bei KAZ geben.

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