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Katastrophenhilfezentrum eröffnet

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In der Oberlaaer Straße 300-3006 in Wien-Liesing ist am Samstag das größte Katastrophenhilfezentrum Österreichs eröffnet worden.

Die Einrichtung des Roten Kreuzes (ÖRK) weist eine Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern auf und beheimatet u.a. die logistische Einsatzzentrale für den nationalen und internationalen Katastrophenfall zur Koordinierung der entsprechenden Aktivitäten.

Das ÖRK helfe „immer schneller, besser und nachhaltiger“, sagte Präsident Fredy Mayer bei der Eröffnung. Auch deshalb sei das Zentrum in Inzersdorf entstanden. Es ist die neue Heimat für die Katastrophenhilfe, das Bildungszentrum, die Einkauf und Service GmbH sowie Bereiche der Blutspendezentrale. „Das Werk ist gelungen“, so Mayer zu dem 9,5 Mio. Euro-Projekt.

Als „Herzstück“ bezeichnete der ÖRK-Präsident die „Einsatzzentrale mit modernster Kommunikationstechnik und einem Call Center“. Er verwies außerdem darauf, dass mehr als 45.000 freiwillige Rot Kreuz-Helfer „aktives Bürgerengagement“ zeigen würden. Nicht zu erwähnen vergaß Mayer, dass die Verwirklichung des Katastrophenhilfezentrums „ohne die Hilfe der Republik und der Stadt Wien nicht möglich gewesen“ wäre.

Auch Innenministerin Liese Prokop (V) als für das Katastrophenwesen zuständiges Regierungsmitglied strich die „Partnerschaft Bund-Stadt-Rotes Kreuz“ heraus. Das Zentrum sei ein „Jahrhundertwerk“ und ein „echter Meilenstein“ für nationale wie internationale Einsätze. „Wir ziehen an einem Strang.“ Es müsse leider klar sein, dass Katastrophen nicht weniger würden, sagte Prokop. Das gelte für Naturereignisse, Unglücksfälle technischer Natur, wie erst am Freitag in Deutschland, und auch für Terror. „Wir müssen alle hellhörig und bereit sein, um in diesen Fällen den Menschen unsere Hilfe zu geben.“ Das neue ÖRK-Zentrum sei ein „nachhaltiger Beitrag für die Einsatzfähigkeit im Katastrophenfall“.

Bürgermeister Michael Häupl (S) bezeichnete das ÖRK als „unentbehrlich“ bei Katastrophen, aber auch als „unverzichtbar“ im Alltag. Was das neue Zentrum betreffe, so sei er „dankbar“ für eine moderne, nicht nur zeitgemäße, sondern sogar “über die Zeit hinaus reichende Einrichtung“. Gleichermaßen beeindruckt und begeistert zeigten sich Häupl und Prokop vom Projekt AMBER-MED das in Kooperation mit der Diakonie an vier Tagen pro Woche eine ambulante medizinische Versorgung, soziale Beratung und Medikamentenhilfe für Menschen ohne Versicherungsschutz anbietet. Zielgruppen sind hauptsächlich Migranten, Flüchtlinge und Asylwerber.

Es handle sich dabei um Menschen, die vielfach Missachtung, Beschimpfungen und Kriminalisierung erleben würden, so der Bürgermeister. „Hier wird ihnen menschlicher Respekt zu Teil werden.“ AMBER-MED sei für „Menschen, die besondere Hilfe benötigen“, sagte die Ministerin. Laut ÖRK stellen sich die Mediziner in der Einrichtung „unentgeltlich und freiwillig“ zur Verfügung.

In dem neuen Katastrophenhilfezentrum sind u.a. Hilfsgüter für Tausende Menschen im Falle nationaler und internationaler Einsätze gelagert. Dazu zählen z.B. Zelte, Decken, Öfen und Feldbetten. In der 7.500 Quadratmeter großen Lagerhalle befinden sich auch Medikamente und Verbandsmaterialien sowie komplette Trinkwasseraufbereitungsanlagen.

Das neue Zentrum hat neben einer Lkw-Laderampe zur gleichzeitigen Be- und Entladung mehrerer Lastwagen auch einen Bahnanschluss, was die „Durchführung komplexer humanitärer Hilfsaktionen im In- und auch im Ausland deutlich erleichtern“ soll. Besonders vorteilhaft ist laut ÖRK die Lage in Inzersdorf auch deshalb, weil Delegierte und Hilfsgüter im internationalen Katastrophenfall innerhalb von nur 15 Minuten den Flughafen Wien in Schwechat erreichen könnten.

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