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Kasai triumphierte mit 41 Jahren am Kulm

Die Springerkollegen gratulierten und verneigten sich, die Trainer auf dem Turm applaudierten geschlossen: Noriaki Kasai holte sich am Samstag den Sieg im Skiflug-Bewerb auf der Kulm-Schanze und avancierte mit 41 Jahren zum ältesten Gewinner im Weltcup. Der dreifache Kulm-Sieger Gregor Schlierenzauer zeigte vor rund 50.000 Zuschauern als Dritter Aufwärtstendenz.


Kasai, der am 6. Juni 42 Jahre alt wird, flog auf der weltgrößten Naturschanze dem Alter und allen Konkurrenten davon. Mit 196 und 197 Metern feierte der Skiflug-Weltmeister von 1992 seinen 15. Sieg im Weltcup, den ersten seit fast zehn Jahren (28.2.2004 in Park City). Er distanzierte den Slowenen Peter Prevc (199/Tagesbestweite und 190,5) um 10,1 Punkte. Schlierenzauer (zweimal 194 m/11,3 zurück) war nach mäßigen Platzierungen bei der Tournee mit seinem Auftritt im ersten von zwei Bewerben zufrieden.

“Es ist immer wieder schön, wenn man auf das Podium zurückkehrt. Aber es gibt Wichtigeres im Leben, nämlich dass man gesund dastehen darf. Diesen Stockerlplatz muss man dem Thomas widmen”, meinte der 24-Jährige im Hinblick auf die schweren Kopfverletzungen, die sein Teamkollege Thomas Morgenstern am Vortag bei einem Trainingssturz erlitten hatte. Dem Sieger streute der Rekord-Gewinner von 14 Skiflug-Weltcupbewerben Rosen. “Er ist über 40, das verdient höchsten Respekt. Das zeigt, dass man auch im hohen Alter gewinnen kann, wenn die Technik passt.”

Kasai, der schon zur Halbzeit geführt hatte, nahm die Gratulationen lächelnd entgegen. “Ich habe vor zehn Jahren gewonnen und weiter an mein Springen geglaubt. Ich bin sehr glücklich”, meinte der Fünfte der jüngsten Vierschanzen-Tournee nach seinem zweiten Weltcupsieg im Skifliegen nach Planica 1999. Er löste als Senior unter den Gewinnern seinen Landsmann Takanobu Okabe ab, der bei seinem letzten Sieg 2009 “nur” 38 Jahre alt gewesen war. “Ich kann Noriaki nur gratulieren, er ist ungefährt so alt wie ich, da kann ich nur sagen, Hut ab”, erklärte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner.

Ein Geheimnis um seine Stärke gebe es nicht, meinte Kasai. “Ich bin etwas älter, aber körperlich und physisch stark und habe Erfahrung. Ich habe noch keine Einzel-Olympiamedaille, das ist meine große Motivation.” Der Athlet aus Sapporo war 1994 Olympia-Zweiter mit dem Team und zweimal WM-Dritter 2003. Sein Ziel für Sonntag (14.15 Uhr/live ORF eins) formulierte er deutlich: “Ich will wieder gewinnen.”

Ex-Weltmeister Schlierenzauer führte das ÖSV-Team an, in dem zwei Junge mit guten Platzierungen aufwarteten. Michael Hayböck (185/182) belegte den zehnten Rang, Manuel Poppinger (181/183,5) landete als Zwölfter hinter Ex-Weltmeister Simon Ammann sogar erstmals in den Punkterängen. Lokalmatador Wolfgang Loitzl (171,5/182,5) klassierte sich an der 13. Stelle.

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