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Karl Daxbacher kehrt zur Austria zurück

Das Spekulieren hat ein Ende, die Austria in der nächsten Saison einen neuen Trainer. Karl Daxbacher erhielt einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option.

Sollte er sich mit der Austria 2009 fürs internationale Fußball-Geschäft qualifizieren, verlängert sich sein Kontrakt automatisch um ein weiteres Jahr. Allerdings legt sich der LASK quer.

Daxbacher hat am 7. März seinen auslaufenden Vertrag mit dem LASK mündlich unbefristet verlängert. Ende März allerdings gab es schon den ersten Kontakt mit der Austria. “Er hat den Vertrag per Handschlag verlängert. Diesen kann man per 30. Juni mit sechsmonatiger Kündigungszeit kündigen. Eine Freigabe wird es nicht geben”, erklärte LASK-Präsident Peter-Michael Reichel.

“Wir sind eigentlich stinksauer”
Reichel ist auf die Austria jedenfalls nicht gut zu sprechen, weil “hier offenbar Kaperei betrieben wird. Wir sind eigentlich stinksauer.” Sollte es allerdings ein Angebot geben, zu dem der LASK “sportlich und wirtschaftlich nicht Nein sagen” könne, könne man sich die Sache anschauen. Das habe er der Austria schon vor einiger Zeit mitgeteilt. Daxbacher selbst sei man unverändert “gut gesinnt”, wenngleich Reichel auch “sehr traurig ist, was Daxbacher betrifft. Er ist eigentlich nicht der Mann, der Vereinbarungen bricht.”

Der umworbene Trainer hat sich am Montag klar für die Wiener ausgesprochen. “Ich will Austria-Trainer werden. Ich war 14 Jahre bei der Austria, es ist eine Ehre, Austria-Trainer zu sein”, erklärte Daxbacher. Beim LASK habe er die Chance erhalten, sich als Trainer zu profilieren. “Ich glaube, ich habe es mit Erfolg zurückgezahlt”, sagte er. Er habe auf die schriftliche Ausfertigung des Vertrages bisher erfolglos gewartet, gesteht aber auch: “Ich habe eine Abmachung gebrochen, das kann ich nicht leugnen.”

Daxbacher führte Austrias Amateure in die Erste Liga
Die Austria jedenfalls freut sich auf ihren neuen Coach. “Karl Daxbacher war schon länger unser erklärter Wunschkandidat. Seine Philosophie von Fußball sowie sein Fingerspitzengefühl für junge Spieler passen ideal in unser Anforderungsprofil”, erklärte Austrias General Manager Thomas Parits. Der Trainer hatte von 2002 bis 2006 bereits die Austria-Amateure betreut, sie 2005 aus der Ostliga in die Red Zac-Liga und dort zum inoffiziellen Titel eines Herbstmeisters geführt. Doch ein Jahr später musste er seine Sachen packen.

Aufstieg mit dem LASK
Der damalige violette Sportdirektor Peter Stöger hatte seinen Vertrag nicht verlängert. Der Betreuer war weg und er nahm den Erfolg mit nach Linz, wo er die Athletiker 2007 in die T-Mobile Bundesliga führte und dort bis zur letzten Runde in der ersten Tabellenhälfte hielt. Am Montag entschied er sich auf einer von ihm selbst einberufenen Pressekonferenz, wieder den Weg in die Bundeshauptstadt anzutreten, wo er seine größten Erfolge als Spieler gefeiert hat.

Über 500 Spiele für die Wiener Austria
Mit den Veilchen wurde er zwischen 1971 und 1985 siebenmal Meister, viermal Cupsieger, erreichte 1978 das Pariser Europacup-Endspiel der Cupsieger 1978 (0:4 gegen RSC Anderlecht), bestritt 502 Pflichtspiele für die Austria und erzielte dabei 54 Tore.

Austria wehrt sich gegen Linzer Vorwürfe
Der Vorwurf vonseiten des LASK, die Austria habe den Trainer abgeworben, obwohl dieser den Athletikern ein mündliche Zusage zum Bleiben gegeben habe, weisen die Wiener zurück. “Wir haben Daxbacher erst unser Offert vorgelegt, nachdem er uns gesagt hat, dass für ihn ein Engagement in der kommenden Saison in Wien möglich sei”, erklärte Kraetschmer. Der “Heimkehrer” wird ab sofort in die Kadererstellung involviert sein und Parits könnte schon bald in Gesprächen mit Spielern oder dessen Beratern Nägel mit Köpfen machen.
Hohe Erwartungen
Austrias General Manager Thomas Parits, der gemeinsam mit Daxbacher zwei Jahre für die Violetten gespielt (1977 bis 1979) hat und später auch eine Saison in Wien sein Trainer (1984/85) war, setzt in den Constantini-Nachfolger hohe Erwartungen: “Wir wollen weiterhin unseren Nachwuchs an die Kampfmannschaft heranführen und den Weg mit vielen Österreichern weitergehen. Das Gerippe soll aus erfahrenen und sehr guten Legionäre bestehen, mit denen wir immer um den Titel mitspielen können. Diesen Kriterien entspricht die Arbeit von Daxbacher zu 100 Prozent.”

Radomski und Gercaliu gehen
Er habe daher nicht lange um einen neuen Austria-Trainer suchen müssen. Vor den nun mit Daxbacher abgestimmten Verhandlungen mit Spielern versprach Parits: “Wir werden sicherlich nichts an Qualität gegenüber jetzt einbüßen. Einige werden uns verlassen, wir werden aber sehr gute Spieler, mit denen wir schon länger in Kontakt sind, dafür neu dazu bekommen.” Fix ist bisher, das der Pole Arek Radomski weg will und Leihgabe Ronald Gercaliu zu Red Bull Salzburg zurück muss.

“Austrianer mit Leib und Seele”
Einer, der sich über den “Heimkehrer” in die Austria-Familie freut, ist Co-Trainer Josef Michorl, der unter Daxbacher schon während seiner Amateur-Zeit zusammengearbeitet hat. “Karl ist ein Austrianer mit Leib und Seele, seine fachliche Kompetenz steht ohnehin außer Zweifel. Er hat von allem, was er macht, genau Vorstellungen und zieht diese auch durch. Wenn man immer ehrlich ist zu ihm, kann man alles haben”, so der Assistent.

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